Nicolai stellt Kleinkraftrad vor

Auffälligste Gemeinsamkeit mit Fahrrädern sind die Pedale, und das war es im Wesentlichen. Es hat nämlich einen Gasgriff, erreicht bis zu 45 Stundenkilometer Höchstgeschwindigkeit und wiegt je nach Ausstattung zwischen 55 und 65 Kilogramm. Im Wald ist es verboten, in privaten „Rideparks“ ist es erlaubt, sich auszutoben. Im Straßenverkehr darf es dagegen mit einer so genannten L1e-B-Zulassung gefahren werden. So gilt es als Kleinkraftrad, darf mit Rollerführerschein AM ab 15 Jahren oder einem Autoführerschein der Klasse B benutzt werden. 

Nicolai (Mehle) tritt aber nicht nur als Kleinkraftradhersteller auf, sondern will den Motor als modulares OEM-Bauteil anbieten. Er würde damit zum Zulieferer für andere OEM-Kunden. Dafür hat er mit seiner Kernfirma, der Nicolai GmbH, die Abteilung Nicolai Motors ins Leben gerufen. Dort wird das komplette Antriebssystem momentan bis zur Serienreife entwickelt und getestet. Als Zielgruppe peilt er auch Fahrradhersteller an: „Ich bin sicher, dass leichte und schmale Elektrofahrzeuge in Cargo- und Commuting-Anwendungen dem Auto überlegen sind, da sie weniger Raum einnehmen. Cargolasten von 200 bis 400 Kilogramm, etwa Palettenware, können nicht mehr mit Cargobikes mit 250 Watt Nenndauerleistung transportiert werden. Ich bin der Ansicht, dass trotz Typgenehmigung langfristig auch kleine Fahrradhersteller auch in der Lage sind, solche Mobilitätslösungen anzubieten.“ 

Zweiräder der L1-E-Klasse sollten nicht mit S-Pedelecs verwechselt werden, denn sie benötigen nicht zwangsweise eine Tretunterstützung, jedoch immer einen Gasgriff. Nicolai ist nicht der erste, der solche Lösungen anbietet, denn beispielsweise auch Bosch und der amerikanische Hersteller Dana bieten Antriebe für diese Fahrzeugklasse an.