Exklusiv für die Schweiz 09.03.2022, 08:26 Uhr

Schweizer Fahrradhersteller stellen Produktionssiegel vor

Die beiden Schweizer Fahrradhersteller Komenda und Tour de Suisse Rad haben am 7. März das Qualitätssiegel „Schweizer Velo“ vorgestellt.
Mit diesem „Schweizer Velo“-Label kennzeichnen Komenda und Tour de Suisse ihre Räder aus Schweizer Fertigung.
(Quelle: Ostschweizer Fachhochschule)
Dafür wurden 100 ausgewählte Fachhändler und Medienvertreter an die Produktionsstandorte Sirnach und Kreuzlingen eingeladen, um direkt bei den Herstellern vor Ort mehr über das Siegel und dessen Vorteile für den Schweizer Fahrradhandel zu erfahren. Das Siegel wird in Form eines kleinen Aufklebers an Tour de Suisse-Rädern sowie an den Rädern von Komendas Hausmarken Cresta, Ibex und Bergstrom angebracht.
„In der Schweiz, für die Schweiz. Dafür stehen wir. Die Komenda AG ist eine der weltweit ältesten Velomanufakturen und steht für Schweizer Unternehmergeschichte - jetzt schon in der vierten Generation. Unsere Velos werden exklusiv für den Schweizer Kunden entwickelt und gefertigt“, erklärte Dirk Kurek, CEO bei Komenda. Die beiden Hersteller bündeln zusammen über 200 Jahre Erfahrung. „Der Fokus auf die Schweiz und ähnliche Unternehmenswerte verbinden unsere Firmen und sollen zukünftig noch aktiver nach außen getragen werden“, ergänzte Reto Meyer, Inhaber von Tour de Suisse Rad.

Gemeinsamkeiten stärken, Differenzen überwinden

Die beiden Firmen haben sich in den letzten 18 Monaten im Rahmen eines von der Schweizer Wirtschaftsförderungsagentur Innosuisse geförderten Innovationsprojekts intensiv mit den zukünftigen Kaufprozessen im Velofachhandel auseinandergesetzt. Insbesondere das Zusammenspiel zwischen Herstellern, Fachhandel und Kundschaft wurde untersucht. „Um als konkurrierende Unternehmen zukünftig gemeinsame Lösungen entwickeln zu können, mussten zuerst Hindernisse abgebaut und Vertrauen zwischen den beiden Herstellern gebildet werden. Durch die Erarbeitung gemeinsamer Visionen für den Velohandel und die Besinnung auf gemeinsame Werte gelang es, die Firmen auf zukünftige Innovationen vorzubereiten“, umschrieb Samuel Böhni, Projektleiter am Institut für Innovation, Design und Engineering an der Ostschweizer Fachhochschule die Projektarbeit. Der Leiter der Wirtschaftsförderung Thurgau, Marcel Räpple, lobte die Kooperation der beiden Firmen in einem Grußwort als wertvolle Vorbereitung auf die wirtschaftlichen Herausforderungen der nächsten Jahre.
Gemeinsam haben die beiden Hersteller in den letzten Monaten nun das Label „Schweizer Velo“ konzipiert und umgesetzt. Ziel ist es, die Schweizer Velohersteller und den lokalen Velohandel näher zusammenzubringen und für die Zukunft stark zu machen. Das Label bestätigt dabei die Montage am Schweizer Standort, die Einhaltung ökologischer und sozialer Nachhaltigkeitsstandards, Kundennähe, Schweizer Wertschöpfung und Qualität. So wird etwa die Herstellergarantie vor zwei auf vier Jahre verlängert, die Rahmengarantie beträgt fünf Jahre, es gibt ein optionales Versicherungspaket mit Vollkasko. Maßnahmen zur Umsetzung und Präsentation im Fachhandel sind noch in Arbeit.

Handel, Hersteller und Kundschaft sollen zusammenwachsen

Am ganztägigen Event besichtigten die Händler und Händlerinnen auch die Produktionsabteilungen. Damit man zukünftig gemeinsam mit den Fachhändlern das Label schweizweit bekanntmachen kann, wurden Erfahrungen und Bedürfnisse des Handels abgefragt. So soll die Zusammenarbeit zwischen Herstellern und Handel intensiviert werden. Ziel ist ein kompetentes Netzwerk von Schweizer Herstellern und Händlern, das den Schweizer Kundschaft ein Leben lang begleitet und individuelle und nachhaltige Mobilität bietet.
„Mit Schweizer Velo initiieren wir den Zugang zur lokalen Fertigung und entwickeln neue Dienstleistungen und Angebote rund um das Velofahren in der Schweiz“, umschrieb Reto Meyer die Vision. Zusätzlich zu den bereits ab April 2022 eingeführten Versicherungslösungen sollen in den nächsten Monaten den Händlern digitale Tools und Dienstleistungen angeboten werden.



Das könnte Sie auch interessieren