Parcel Shipping Index
30.09.2022, 13:00 Uhr
Pro Sekunde werden weltweit 5.000 Pakete verschickt
Jedes Jahr veröffentlicht Pitney Bowes, Anbieter von Post- und Paketversandlösungen, den „Parcel Shipping Index“. Demnach wurden 2021 weltweit über 159 Milliarden Pakete verschickt - das sind 5.000 Pakete pro Sekunde. In Deutschland waren es 4,5 Milliarden Sendungen.
2021 wurden weltweit über 159 Milliarden Pakete verschickt – das sind 5.000 Pakete pro Sekunde.
(Quelle: Shutterstock / M-Agency)
Der „Parcel Shipping Index“ des Versandlösungs-Anbieters Pitney Bowes nimmt jedes Jahr die Entwicklung der weltweiten Paketmärkte unter die Lupe. Gemäß der aktuellen Studie wurden letztes Jahr weltweit mehr als 159 Milliarden Pakete verschickt. Pro Sekunde sind das 5.000 Sendungen.
Deutschland auf Platz 5
Deutschland hat 2021 auf 4,5 Milliarden Pakete zugelegt; das sind 0,4 Milliarden mehr als im Vorjahr und entspricht 54 Paketen pro Kopf (2020 waren es 49 Pakete pro Kopf). Damit liegt das Wachstum von 10,3 Prozent nur minimal unter dem des letzten Jahres (12,1 Prozent), aber deutlich über den Jahren 2016 bis 2019.
Im internationalen Vergleich liegt Deutschland damit auf Rang fünf. Großbritannien verteidigt seinen ersten Platz mit 80 Paketen pro Kopf knapp vor China (77) und Japan (74). Auf Platz vier rangiert die USA mit 65 Paketen pro Kopf. Deutschland bleibt auf dem europäischen Paketmarkt sowohl nach Umsatz (25,1 Milliarden US-Dollar / 4,5 Milliarden Pakete) als auch nach Volumen die Nummer zwei hinter Großbritannien (25,7 Milliarden US-Dollar / 5,4 Milliarden Pakete). Seit 2018 ist Großbritannien in Europa die Nummer eins.
Der Umsatzzuwachs ist hierzulande mit 16 Prozent knapp unterdurchschnittlich. International hat der Umsatz um 17 Prozent zugelegt. Der größte Wachstumsmarkt war Schweden mit einem Plus von 38 Prozent. Dahinter reihen sich Indien (+32 Prozent) und China (+26 Prozent) ein.
Über 100 Milliarden verschickte Pakete in China
China hat mit einem Plus von 32 Prozent und insgesamt 108,3 Milliarden Paketen als erstes Land weltweit die Schallgrenze von 100 Milliarden durchbrochen. Damit ist China klar Weltmeister nach Paketvolumen, gefolgt von den USA mit 21,6 Milliarden Paketen und Japan mit 9,2 Milliarden Paketen. Deutschland liegt auch hier auf Rang fünf - hinter Großbritannien. Weltweit ist die USA mit 188,1 Milliarden US-Dollar umsatzstärkster Markt vor China mit 160,2 Milliarden US-Dollar und Japan mit 32,0 Milliarden US-Dollar.
Die großen sechs Paketdienste haben in Deutschland alle mehr Pakete ausgeliefert als im Vorjahr, wenngleich das Wachstum weniger steil war als im Lockdown-Jahr 2020. DPD liegt an der Spitze mit 14 Prozent höherem Paketvolumen. Platzhirsch DHL folgt knapp dahinter mit einem Plus von rund 12 Prozent; danach kommen Hermes (+9 Prozent), Fedex/TNT (+8 Prozent), UPS (+7 Prozent) und GLS (+7 Prozent). Die restlichen Anbieter verlieren dagegen an Boden und haben 4,5 Prozent weniger Pakete transportiert.
Auch die Zuwächse des Umsatzes verteilen sich auf die großen Paketdienste. Hier sortieren sie sich aber anders ein: DHL liegt hier mit gut 19 Prozent an der Spitze, knapp vor UPS und Hermes (je +17 Prozent). Für die Otto-Tochter war das der deutlich größte Sprung seit Datenerfassung - bislang lag das durchschnittliche Wachstum bei nicht einmal 3 Prozent. Dahinter liegen Fedex/TNT mit 15 Prozent und - trotz des höchsten Paketvolumenzuwachses nur am Ende der großen Sechs - DPD mit 14 Prozent. Die Umsätze der kleineren Anbieter sind dagegen wie im Vorjahr um 9 Prozent eingebrochen.
DHL baut Marktführung aus
Insgesamt baut die DHL ihre Marktführung weiter aus - nach Umsatz liegt sie jetzt mit 55 Prozent (2020: 54 Prozent) Marktanteil einsam an der Spitze, und deckt nun die Hälfte des Markts nach Paketvolumen ab (2020: 49 Prozent).
Burkhard Heihoff, Geschäftsführer von Pitney Bowes Deutschland kommentiert die Ergebnisse: „2021 war ein Jahr des Umbruchs. In zahlreichen Branchen konnten wir sehen, wie sich Unternehmen neuen Herausforderungen stellen mussten - auch die Paketdienste. Diesen kontinuierlich schwierigen Bedingungen konnten sie jedoch trotzen und ihre Umsätze hierzulande weiter steigern“.
Er betont: „Insgesamt konsolidiert sich der Markt weiter hin zu den großen Anbietern, das ist auch ein Zeichen des Vertrauens in die großen Sechs und ihre Leistungen. Nun beobachten wir gespannt, wie sich die Lage im kommenden Jahr entwickeln wird und wie die Paketdienste sich für die Zukunft aufstellen können.“
Autor(in)
Bärbel
Edel