Beleg durch Studie 09.03.2023, 14:11 Uhr

Deutsche haben ihr Mobilitätsverhalten angepasst

Die Corona-Krise hat insbesondere zu einer Zunahme des Fußverkehrs sowie der Nutzung von Elektrofahrrädern geführt. Diese Veränderungen der Mobilitätsgewohnheiten bei den Deutschen erklären sich vor allem durch die Sorge um die Umweltauswirkungen ihrer Fortbewegungsart.
Die Deutschen überdenken ihr Mobilitätsverhalten laut Studie vor allem wegen der Umweltauswirkungen.
(Quelle: Shutterstock/Solveig Been)
Das Versicherungsunternehmen Europ Assistance Group hat die Ergebnisse des erstmals durchgeführten Mobilitätsbarometers herausgegeben. Das unabhängige Institut Ipsos Public Affairs führte zwischen dem 29. November und dem 9. Dezember 2022 eine Online-Befragung von 6.000 Menschen aus Belgien, Frankreich, Deutschland, Italien, Portugal und Spanien durch, um die Mobilitätsgewohnheiten der Europäer aufzuzeigen.
Nach mehr als zwei Jahren der Einschränkungen haben die Europäer ihre Lebensweise, einschließlich ihrer Mobilitätsgewohnheiten angepasst – so auch in Deutschland: 26 Prozent der Deutschen geben an, häufiger zu Fuß zu gehen als vor der Corona-Krise. Ebenfalls gestiegen ist die Anzahl an Nutzern von Elektrofahrrädern und Standrollern. Die Veränderungen in den Mobilitätsgewohnheiten wurden hauptsächlich durch zwei Aspekte ausgelöst: Umweltbelange und Kosten, was die gegenwärtigen Sorgen der Befragten über die Ökologie und die Inflation widerspiegelt. Wobei letzteres in Deutschland eine geringere Rolle spielt als im restlichen Europa. Insgesamt ist das Auto in Europa nach wie vor weit verbreitet: Knapp neun von zehn Europäern (88 Prozent) besitzen in ihrem Haushalt noch ein Auto. Die Deutschen mit 78 Prozent im Vergleich jedoch deutlich weniger als ihre europäischen Nachbarn.

Eine Zukunft ohne eigenes Auto?

Wie generell in Europa könnte sich knapp jeder dritte deutsche Autobesitzende (30 Prozent) vorstellen, in Zukunft auf ein eigenes Auto zu verzichten – aber nur neun Prozent könnten dies „auf jeden Fall“ tun. Unterschiede in der Beziehung zum Autobesitz zeigen sich in der Betrachtung der Altersgruppen – so sind am ehesten die jüngeren Deutschen bereit, auf ein eigenes Auto zu verzichten (45 Prozent der 18- bis 34-Jährigen könnten es sich vorstellen). Menschen, die in großen Städten leben, sind ebenfalls eher dazu bereit, da sie über eine höhere Anzahl an Mobilitätsalternativen verfügen.
Das ökologische Bewusstsein ist bereits gut ausgeprägt: Die Hälfte der Europäer (54 Prozent) hat aufgrund des ökologischen Fußabdrucks, der mit der Nutzung ihres Autos verbunden ist, ein schlechtes Gewissen. Fast ein Drittel der Europäer könnte sich vorstellen zukünftig ein Elektro-/Hybridauto zu besitzen. Allerdings werden die hohen Anschaffungs- und Wartungskosten sowie fehlende Ladestationen als Hindernisse für die Verbreitung von Elektromobilität genannt. Zusätzlich sind die Europäer bisher nicht von der Autonomie der E-Fahrzeuge bei Langstreckenfahrten überzeugt (30 Prozent). 89 Prozent der am häufigsten genutzten Autos sind nach wie vor Verbrennungsmotoren, während Hybridfahrzeuge fünf Prozent und Elektrofahrzeuge kaum ein Prozent ausmachen.



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