Größte Katastrophe seit 25 Jahren
05.04.2024, 10:49 Uhr
Industrie in Taiwan nach Erdbeben weitgehend unbeschadet
Am Mittwoch erschütterte das stärkste Erdbeben seit 25 Jahren den Inselstaat Taiwan. Die dort ansässige Fahrradindustrie entkam wohl größeren Schäden.
Das Erdbeben der Stärke 7,2 überraschte die Bevölkerung, rund 1.000 Menschen wurden verletzt, mehrere starben und noch immer sind einige vermisst. Häuser und Gebäude wurden zerstört. Die Rettungsmaßnahmen laufen seit Mittwoch auf Hochtouren. Das Hauptbeben ereignete sich etwa 20 Kilometer südwestlich von Hualien im Osten Taiwans in einer Tiefe von rund 35 Kilometern. Zwischenzeitlich wurde in der Folge auch ein Tsunami befürchtet.
Taiwan ist für einige Branchen, darunter die Chipherstellung, ein wichtiger Wirtschaftsstandort. Auch für die globale Fahrradindustrie ist Taiwan als Exportland von großer Bedeutung. Während der weltweit zweitgrößte Chiphersteller TSMC gezwungen war, Fabriken zu evakuieren und Mitarbeitende aus betroffenen Gebieten in Sicherheit zu bringen, stoppte ein weiterer Chiphersteller, United Microelectronics Corporation, die lokale Produktion komplett.
Gefahr durch Nachbeben
Auch aufseiten der Fahrradindustrie gibt es bislang keine größeren Schadensmeldungen, die staatliche Taiwan External Trade Development Council (Taitra) hat auf Anfrage noch keine Auskunft gegeben. Dass die Industrie Taiwans wohl weitgehend unbeschadet blieb, liegt wahrscheinlich daran, dass der Großteil der Produktionsstandorte auf dem Westteil der Insel angesiedelt ist, und damit weit genug vom Epizentrum des Erbebens entfernt. Experten schätzen die Auswirkungen der Katastrophe auf die Industrie Taiwans als eher gering ein.
Vollständig gebannt ist die Gefahr jedoch noch nicht, denn es muss mit mehreren Nachbeben gerechnet werden. Wie lange diese anhalten, lässt sich nicht vorhersagen. Die taiwanische Wetterbehörde des Landes hat bereits vor starken Nachbeben gewarnt.