US-Fahrradmesse vor dem Aus?
07.12.2018, 12:15 Uhr
Interbike findet 2019 nicht statt
Der Inhaber der US-Fahrradmesse Interbike hat die Veranstaltung für September im kalifornischen Reno abgesagt. Alternativen für 2020 und darüber hinaus werden noch geprüft.
Der Veranstalter Emerald Expositions zieht auch die Integration von Fahrradveranstaltungen in andere Sportmessen mit breiterer Zielgruppe in Betracht. „Die letzten vier Jahre waren schwierig für die Fahrradbranche in den USA“, sagt Darrell Denny, Vizepräsident der Emerald Expositions Sports Gruppe. Der Anstieg der Zölle auf Fahrradimporte 2018 und die Pläne dazu für 2019 verschlimmerten dies noch weiter.
Darum überlege man, wie man der Industrie am besten dienen könne. Termin, Veranstaltungsort, Format sowie die Ansprache von Fachhändlern, Ausstellern und Medienvertretern würden in den kommenden Monaten geprüft. „Unser Ziel ist die Entwicklung durchdachter Lösungen, welche allen Industriepartnern einen starke Rendite auf ihr Investment bringt“, so Denny. Vier leitende Mitarbeiter verlassen das Unternehmen: Show-Direktor Justin Gottlieb, Vertriebsleiter Andria Klinger, der leitende Grafiker Andy Buckner und Marketingmanager Jack Morrissey beenden ihre Tätigkeit Ende Dezember.
Der US-Markt gilt als schwierig, weil auch dort das unmotorisierte Mountainbike seit Jahren kriselt, dies aber nicht durch ein blühendes Pedelec-Segment aufgefangen wird. Der Markt für Elektroräder ist dort nicht annähernd so weit entwickelt wie in den führenden Märkten Europas, wie etwa in den Niederlanden und Dänemark, aber auch Deutschland, Österreich und in der Schweiz. Die Interbike gehört neben der Eurobike und der Taipei Cycle Show zu den wichtigsten und größten Fahrradmessen der Welt. Auch in Deutschland haben einige Messen Schwierigkeiten, so gab etwa der Veranstalter der Cebit vor Kurzem bekannt, dass die Computermesse nicht mehr stattfindet.