Besser, billiger, schneller 02.03.2023, 11:46 Uhr

Montagedienstleister aus Österreich will Fahrradfertigung vereinfachen

Der Anbieter WSF Bicycle Technology will die Fahrrad-Auftragsfertigung in Europa auf den Kopf stellen: Alles aus einer Hand, Qualität rauf, Kosten runter.
Die Werkshalle von WSF Bicycle Technology in Regau
(Quelle: WSF / Sabrina Perauer-Wallinger Fotografie)
Der Hersteller WSF Bicycle Technology (Österreich) bietet sämtliche Dienstleistungen entlang der Fahrrad-Wertschöpfungskette an und fertigt Elektroräder und unmotorisierte Fahrräder als Lohndienstleister im oberösterreichischen Regau, knapp 80 Kilometer von der deutschen Grenze entfernt. Damit will WSF mehr Leistungen bieten als Montagedienstleister in Osteuropa und Asien.
„Montagedienstleister fertigen im Normalfall nach Schema F. Sie erhalten die Komponenten samt Bauanleitung und schrauben dann mehrere hundert und teilweise tausend Fahrräder eines Modells zusammen, bevor sie zur nächsten Serie, zur nächsten Bestellung übergehen. Die Funktionalität der Räder fällt hingegen nicht in ihre Verantwortung. Sie beschäftigen sich beispielsweise nicht damit, ob konstruktive Änderungen in der frühen Phase der Produktentwicklung oder Montagebedingungen ein besseres Ergebnis in puncto Wirtschaftlichkeit, Qualität – vor allem reproduzierbare Qualität – et cetera erzielen würden“, erklärt Alexander Schnöll von WSF Bicycle Technology.
Gemeinsam mit Roland Wallmannsberger gründete Schnöll das Unternehmen im Dezember 2020. Zuvor waren die beiden gebürtigen Salzburger über zehn Jahre lang in der Automotive-Industrie tätig. Eines der Projekte, die sie unter anderem als Einkäufer, Manager und Berater verwirklichten, führte sie in die Fahrradbranche. Dort wollen sie einen Entwicklungsrückstand bemerkt haben.

Angestellte sollen mitdenken

„Wir waren erstaunt über die festgefahrenen, verstaubten Standards der Fahrradindustrie“, erinnert sich Roland Wallmannsberger. „In Sachen Effizienz hinkte sie vergleichbaren Branchen sicherlich ein paar Jahrzehnte hinterher. Daran hat sich bis heute wenig geändert. Das Optimierungspotenzial ist riesig, wird aber nicht ausgeschöpft. Genau das haben wir uns mit WSF zum Ziel gesetzt.“
Im Montageprozess bedeutet das in erster Linie eines: Mitdenken. „Es klingt vielleicht banal, aber wir gehen mit einer Einstellung an die Sache heran, die man in der Fahrradindustrie weitgehend vergeblich sucht. Bei uns ist alles darauf ausgerichtet, durch die Steuerung der zugrundeliegenden Prozesse aus einer Hand das Bestmögliche aus einem Fahrrad herauszuholen. Vom Check der Komponenten über den Musteraufbau bis hin zu Montage, Verpackung und Versand identifizieren wir Fehlerquellen, liefern unseren Kunden Problemlösungen und setzen diese auch gleich um. Im Automotive-Bereich ist das seit Jahrzehnten Praxis. Wir legen das nun aufs Fahrrad um“, beschreibt Schnöll das Konzept von WSF.

Das Versprechen: Kosten runter, schnelle Lieferung

„Im Endeffekt sparen wir unseren Kunden Zeit, Geld und Frust“, fasst Roland Wallmannsberger zusammen und verweist darüber hinaus auf die hohe Flexibilität der WSF-Fertigung, die auf eine Kombination aus Linienproduktion und Einzelplatzmontage setzt. Zu den Kunden des österreichischen Unternehmens zählen vorwiegend OEM-Hersteller von Fahrrädern und E-Bikes, aber auch Fahrradhändler, die hochwertige Eigenmarken herausbringen.


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