Bosch-Studie
11.09.2024, 11:09 Uhr
Sicherheit entscheidend für den E-Bike-Erfolg
Eine neue Studie von Bosch Ebike Systems unterstreicht, wie wichtig der Ausbau der Fahrradinfrastruktur für die Sicherheit und Akzeptanz von E-Bikes ist.
Eine fahrradfreundliche Infrastruktur ist entscheidend für mehr Sicherheit auf dem E-Bike.
(Quelle: Bosch eBike Systems)
E-Bikes sind ein wichtiger Treiber für eine nachhaltige Mobilitätswende und auf kurzen und mittleren Distanzen bereits heute eine bedeutsame Alternative zum Auto. Dies bestätigt die von Bosch Ebike Systems durchgeführte repräsentative Studie in acht europäischen Ländern sowie den USA. In dieser geben 49,7 Prozent der E-Bike-Fahrenden an, die Hälfte ihrer bisherigen Autofahrten mit dem E-Bike zu ersetzen. Außerdem fahren sie häufiger (69,4 Prozent) und legen weitere (69,8 Prozent) Entfernungen als mit dem konventionellen Fahrrad zurück. Mit der zunehmenden Nutzung der E-Bikes steigt auch die Relevanz für den Ausbau einer sicheren Fahrradinfrastruktur. Über 70 Prozent der Befragten gaben an, dass sie sich von der Politik mehr Engagement für den Ausbau der Fahrradinfrastruktur wünschen.
„Unsere Studie zeigt, dass für E-Bikerinnen und Fahrradfahrer das Thema Sicherheit im Straßenverkehr eine hohe Priorität hat und die Sorge vor Unfällen weiterhin stark ausgeprägt ist“, sagt Claus Fleischer, Geschäftsleiter Bosch Ebike Systems. „Damit das persönliche Sicherheitsempfinden steigt und noch mehr Menschen auf E-Bikes umsteigen, brauchen wir eine ganzheitliche, positive Fahrradkultur. Das bedeutet konkret: Der Ausbau der Infrastruktur muss stärker gefördert und weiter vorangetrieben werden – und zwar auf allen politischen Ebenen.“
Sorge vor Unfall
In der Umfrage erklären 78,7 Prozent der Befragten, es sei ihnen wichtig, sich während der Fahrt auf dem Pedelec sicher zu fühlen. Tatsächlich haben aber 77,3 Prozent der Umfrageteilnehmerinnen und -teilnehmer Sorge vor einem Unfall. Mehr als ein Viertel der Befragten (27,8 Prozent) war bereits an einem Unfall beteiligt, zumeist innerorts (70,3 Prozent) und auf der Straße (48,8 Prozent) – auf dem Radweg waren es hingegen knapp ein Drittel (28,4 Prozent). Rund die Hälfte der Befragten meiden deshalb bestimmte Strecken (48,4 Prozent), hohe Geschwindigkeiten (48,1 Prozent) sowie bestimmte Wettersituationen (46,3 Prozent) oder Uhrzeiten (32,8 Prozent).
Auf der Straße fahren zu „müssen”, beeinflusst die Sicherheitswahrnehmung maßgeblich: Von Lastwagen überholt zu werden (60,9 Prozent) oder sich die Fahrspur mit Autos und Lkws teilen zu müssen (59,5 Prozent), löst bei den Befragten das größte Unbehagen aus.
Dass der konsequente Ausbau der Fahrradinfrastruktur in der Stadt und auf dem Land sowohl die Verkehrssicherheit als auch die Sicherheitswahrnehmung verbessern kann, zeigt das Beispiel der Niederlande. Laut der European Cyclists' Federation (ECF) führt ein gut ausgebautes Netz von Radwegen und spezifischen Radfahrspuren zu einer signifikanten Reduktion von Unfällen und einem gesteigerten Sicherheitsgefühl der Radfahrenden. Dies bestätigt auch die Umfrage von Bosch Ebike Systems, in der sich nur 24,8 Prozent der niederländischen Befragten vor einem Unfall sorgen, während es bei den deutschen Befragten 55,0 Prozent sind.
Zusammenspiel aller Beteiligten erforderlich
Neben einer verbesserten Fahrradinfrastruktur spielt auch das Verantwortungsbewusstsein aller Verkehrsteilnehmenden eine große Rolle. Für E-Bike-Nutzerinnen und -Nutzer bedeutet das, sicherheitsbewusst und rücksichtsvoll zu fahren, das Equipment professionell warten zu lassen und auf eine sichere Ausrüstung zu achten. Natürlich sollte bei keiner Fahrt mit dem E-Bike der Helm fehlen.
Technische Lösungen können ebenfalls helfen, die Sicherheit auf dem E-Bike zu erhöhen. In der Untersuchung gaben 49,6 Prozent der Befragten an, dass ihnen starkes Bremsen Unbehagen bereitet. Laut einer Studie der Bosch-Unfallforschung könnte es bis zu 29 Prozent aller Pedelec-Unfälle verhindern, etwa in Gefahrensituationen auf nasser Fahrbahn.