Klimaschutz mit Kunststoff
14.11.2019, 11:57 Uhr
Spielzeughersteller will umweltfreundliches Plastikfahrrad entwickelt haben
Das neuseeländische Spielzeugunternehmen Wishbone Design Studio bringt ein Kinderfahrrad mit Rahmen und Laufrädern aus Plastik auf den Markt. Der Anspruch: Umweltschutz durch weniger CO2.
Rahmen und Laufräder des Wishbone „Bike RE2“ bestehen nach Angaben des Herstellers aus recycelten Flaschen und Teppichresten und sollen vollständig recycelbar sein. Die Produktion solle nur wenige Materialien, Prozesse und Komponenten erfodern und daher weniger Energie verbrauchen als herkömmliche Räder, versprechen die Hersteller Jennifer McIver und ihr Partner Richard Latham. Sie wissen, dass es schwer wird, umweltbewusste Eltern davon zu überzeugen, dass ein Fahrrad aus Kunststoff die beste Wahl für ihr Baby sein soll.
„Kunststoff muss kein Problem sein. Es kann Teil der Lösung werden“, sagt Spielzeugdesigner Latham. „PCR-Kunststoffe, das steht für Post-Consumer-Recycling, bieten gegenüber Stahl erhebliche Umweltvorteile, beispielsweise in Bezug auf Gewicht, Haltbarkeit und Kohlenstoffverbrauch. Der Trick besteht darin, Kunststoffabfälle wieder in die Wirtschaft zu bringen und sie weiterzuverwenden. Latham sagt: „Ich möchte dauerhafte Produkte entwerfen, die schön und multifunktional sind. Sie sollten leicht zu reparieren und wiederzuverwenden und am Ende ihrer Nutzungsdauer leicht zu recyceln sein.“
Bereits 2005 baute Latham im Badezimmer der New Yorker Wohnung des Paares das erste Wishbone Bike für seinen einjährigen Sohn. Es war ein Dreirad ohne Pedale aus Birkenholz, auf dem Noah täglich im Central Park fuhr. Als Noah zwei Jahre alt war, baute Latham das Dreirad zum Zweirad um. „Spaziergänger schauten zu, wie der junge Noah auf seinem Rad herumflitzte und wollten wissen, wo man es kaufen kann. Ich dachte mir, das könnte ein gutes Geschäft werden.“ 2007 zog das Ehepaar nach Neuseeland zurück und gründete Wishbone Design Studio.
Seitdem haben sie nach eigenen Angaben etwa 100.000 Holzräder weltweit verkauft. McIver meint: „Wir lernen kontinuierlich dazu, während wir versuchen, unseren ursprünglichen Zielen und unserer Passion treu zu bleiben, unsere Kinder zu inspirieren und etwas Gutes in der Welt zu tun. Es geht nicht darum, den Umsatz zu maximieren. Wir hoffen, dass Familien stolz darauf sind, ein Wishbone zu besitzen.“
Ab sofort ist das Rad in Baby-, Spielzeug- und Fahrradgeschäften auf der ganzen Welt erhältlich.