Prognose des HDE
06.05.2022, 08:26 Uhr
Wachstum für Online-Handel verlangsamt sich
Der Handelsverband Deutschland (HDE) senkt seine Prognose für das Umsatzwachstum des Online-Handels im laufenden Jahr um eine Milliarde. Aufgrund der aktuell schlechten Konsumstimmung wird ein Wachstum von 12,4 Prozent gegenüber 2021 vorhergesagt.
Nachdem der Online-Handel in 2020 und 2021 Rekord-Umsatzzahlen verbuchen konnte, sorgt die aktuelle Kriegssituation in der Ukraine für eine deutlich schlechtere Konsumstimmung. Der HDE geht deshalb für dieses Jahr entgegen seiner ursprünglichen Prognose für den Online-Handel in Deutschland nunmehr von einem Umsatzwachstum im Vergleich zum Vorjahr in Höhe von 12,4 Prozent auf dann 97,4 Milliarden Euro aus. Ursprünglich lag der Prozentsatz bei 13,4. In den Jahren 2020 und 2021 konnte der Online-Handel noch um 23 beziehungsweise 19 Prozent zulegen.
„Der HDE-Online-Monitor 2022 macht deutlich, dass der Online-Handel auch aufgrund der massiven Auswirkungen der Corona-Maßnahmen mit Geschäftsschließungen und Zugangsbeschränkungen auf zwei Rekordjahre zurückblicken kann. Klar ist aber auch, dass der Online-Bereich genau wie der gesamte Einzelhandel unter der aktuell schlechten Verbraucherstimmung leidet“, resümiert der stellvertretende HDE-Hauptgeschäftsführer Stephan Tromp.
Segmente wachsen unterschiedlich stark
Dabei verläuft die Umsatzentwicklung unterschiedlich: In den Bereichen Mode (+3,2 Milliarden Euro) sowie Unterhaltungselektronik und Elektro (+2,9 Milliarden Euro) stiegen die Umsätze im letzten Jahr stark an. Am schnellsten wuchs der Online-Anteil aber in den Bereichen Wohnen und Einrichten (um knapp 30 Prozent) sowie bei Lebensmitteln und Kosmetik (um 30 Prozent). Weiter an Bedeutung gewinnt dabei der Einkauf über das Smartphone. So wurde im vergangenen Jahr mehr als die Hälfte der Onlineumsätze über diese Geräte generiert. Das entspricht Umsätzen in Höhe von 47 Milliarden Euro.
„Online bleibt Wachstumstreiber für den gesamten Einzelhandel. Umso wichtiger ist es, dass die Bundesregierung mit einer Innovations- und Investitionsoffensive vielen durch die Corona-Krise ohne eigenes Verschulden in Not geratenen stationären mittelständischen Händlern dabei hilft, in Technologie und Digitalisierung zu investieren. Die Rücklagen sind vielerorts durch die Lockdowns der vergangenen beiden Jahre aufgebraucht“ so Tromp. Diese Entwicklung und weitere Daten für einzelne Teilbranchen in 2021 zeigt der HDE-Online-Monitor 2022 auf.