Umzug der Leitmesse 30.06.2021, 10:05 Uhr

Fahrradindustrie lobt Eurobike-Entscheidung für Frankfurt

Die Eurobike bekommt 2022 einen neuen Standort und Termin sowie mit der Messe Frankfurt einen neuen Partner. Die Messe Friedrichshafen und die Messe Frankfurt erklären die Entscheidung, Burkhard Stork (ZIV) und Bernhard Lange (Paul Lange & Co.) loben das Konzept.
Die Eurobike findet ab 2022 auf der Messe Frankfurt statt.
(Quelle: Messe Frankfurt)
In das neu gegründete Joint Venture namens Fairnamic bringt die mit 51 Prozent beteiligte Messe Friedrichshafen die Eurobike und Luftfahrmesse Aero ein. Die mit 49 Prozent beteiligte Messe Frankfurt steuert ihr weltweites Vertriebsnetzwerk sowie zusätzliche Ressourcen bei.
Der frühere Termin im Juli (SAZbike berichtete) soll den veränderten Produktions- und Orderzyklen der Fahrradbranche besser gerecht werden. Der dieses Jahr in der Eurobico integrierte Ansatz der Medientage für urbane Mobilität, 2019 bereits in Frankfurt ausgetragen, wird ab 2022 in die Eurobike integriert und bleibt damit in Frankfurt und im Juli. Die Messe Frankfurt soll als weltweit größter Messe-, Kongress- und Eventveranstalter mit eigenem Gelände und vor allem der verkehrsgünstigen Lage überzeugen: zentral in Deutschland und Europa, gut erreichbar per Auto, Bahn und Flugzeug. Dort dürften auch die Hotelsuche und morgendliche Anreise zur Messe einfacher sein als am Bodensee, wo Besucher weitläufig übernachtet haben und sich morgens im Autostau fragten, ob sie mit dem Fahrrad nicht schneller wären.
Burkhard Stork, Geschäftsführer Zweirad-Industrie-Verband lobt den Umzug nach Frankfurt in einem Videokommentar: „Das sind wirklich gute Nachrichten für die Eurobike. Das was wir von der Eurobike kennen und was wir and ihr schätzen – dass sie das Fahrrad inszenieren und als Erlebnis zeigen kann – das bleibt. Und es wird um ein weiteres starkes Element ergänzt: Wir wechseln an einen Messeplatz mitten in einer Großstadt, wo Radfahren im Alltag ein Mega-Thema ist, so wie momentan überall in Europa, in der Welt und in allen deutschen Städten. Ich freue mich, dass die Messe Frankfurt mit einsteigt. Sie macht damit deutlich, was wir schon immer wussten: Fahrrad ist auch wirtschaftlich ein tolles Thema. Ich bin sicher, mit diesen Änderungen, wird die Eurobike auch in Zukunft die Weltleitmesse für das Fahrrad sein und bleiben.“
Bernhard Lange, Geschäftsführender Gesellschafter Paul Lange & Co. sagt: „Die Eurobike, das kann man mit Stolz sagen, ist die Leitmesse der globalen Fahrradindustrie. Mit dem weltweiten Wachstum unserer Industrie ist der Standort Friedrichshafen aber an seine Grenzen gestoßen. Deshalb war es höchste Zeit für einen wirklich großen Schritt. Als Shimano-Generalvertretung begrüßen wir es außerordentlich, dass die Eurobike ab 2022 auf einem innerstädtischen Messegelände in einer der großen Metropolregionen Europas stattfindet. Wir haben die Erwartung, dass Frankfurt alles daran setzen wird, die neue Fahrradmobilität in all ihren Facetten innerstädtisch bestens herauszustellen. Gerade die Zielgruppe der Alltagsradfahrer, die in den vergangenen Monaten um ein Vielfaches gewachsen ist, lässt sich in Frankfurt perfekt ansprechen. Darüber hinaus bringt der Messestandort Frankfurt entscheidende Vorteile im Hinblick auf die Infrastruktur. So wird die Eurobike ihrem Anspruch als globale Leitmesse in Deutschland künftig noch besser gerecht. Gerade mit dem immensen Wachstum der vergangenen Monate und der massiv gesteigerten Bedeutung unserer Branche in allen Bereichen – von Wirtschaft, Politik, Verwaltung und Gesellschaft – brauchen wir eine starke Leitmesse, die diesen Anspruch und diese Bedeutung in ihrer Gesamtheit einem breiten, vielschichtigen und internationalen Publikum näher bringt. Natürlich behalte ich Friedrichshafen in bester Erinnerung. In einer sich stark verändernden Welt, auch für das Fahrrad, liegt die Zukunft dieser Leitmesse aber in Frankfurt.“
Claus Fleischer, Geschäftsführer Bosch Ebikes Systems wünscht sich eine starke, attraktive und internationale Leitmesse für die gesamte Fahrradbranche und lobt: „Die Ausrichtung der Messe in einer großen Metropole Europas steigert die internationale Attraktivität. Das neue Konzept mit einem Mix aus sportlichem und urbanem Radfahren bietet beste Voraussetzungen, um neue Impulse für Fahrräder und E-Bikes weltweit zu setzen.“
Messegesellschaften erklären Entscheidung
Klaus Wellmann, Geschäftsführer Messe Friedrichshafen: „Die Partnerschaft mit der Messe Frankfurt als absolutes Schwergewicht im globalen Messemarkt ist ein weiterer bedeutender Schritt zum Ausbau unserer Internationalisierungsstrategie. Mit diesem Zusammenschluss erweitern wir die Wertschöpfungskette und Ertragskraft unserer Bike- und Luftfahrt-Veranstaltungen um wesentliche Bausteine und schaffen einen erstklassigen Kundenzugang. Gleichzeitig eröffnen sich am Standort Friedrichshafen durch das freiwerdende Eurobike-Zeitfenster zusätzliche Vermarktungschancen zur Durchführung neuer Veranstaltungen.“
Tarek Al-Wazir,  stellvertretender Aufsichtsratsvorsitzender der Messe Frankfurt und hessischer Minister für Wirtschaft, Energie, Verkehr und Wohnen, meint Frankfurt biete der Messe, was sie zum weiteren Wachstum braucht – Platz und eine zentrale Lage in Deutschland und Europa. Hier kann sich die Eurobike neue Besuchergruppen erschließen und noch mehr Aussteller anziehen. „Ich bin deshalb sehr froh, dass die Eurobike kommt, damit sie sich hier weiterentwickelt und weiter für eine moderne Mobilität wirbt. Und genauso froh bin ich, dass das in partnerschaftlicher Zusammenarbeit der beiden Messegesellschaften Frankfurt und Friedrichshafen geschieht. Nicht nur, weil die Messe Friedrichshafen wertvolle Erfahrungen und Branchenkenntnis mitbringt, sondern auch weil Corona eine Herausforderung für alle Messegesellschaften ist. Die Antwort auf diese Herausforderung kann nicht darin bestehen, sich gegenseitig die Butter vom Brot zu nehmen, sondern es kann nur um partnerschaftliche Zusammenarbeit gehen. Davon bin ich fest überzeugt – gemeinsam den Weg aus der Krise finden und gemeinsam auch neue Chancen entdecken. Frankfurt und Friedrichshafen zeigen, wie das geht.“



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