Erweiterung des Portfolios im Radsport-Bereich 11.09.2019, 14:37 Uhr

Decathlon übernimmt Online-Shop Alltricks

Der Sportartikelfilialist Decathlon erweitert sein Portfolio mit Alltricks, einem französischen Online-Shop für Fahrräder, Running und Outdoor. Dadurch wollen die Franzosen langfristig konkurrenzfähiger auf dem Markt bleiben.
(Quelle: Alltricks)
Decathlon hat die Mehrheit des französischen Online-Anbieters Alltricks, der auch eine deutschsprachige Website besitzt, übernommen. Die Fondgesellschaften (Partech Partners, Entrepreneur Venture, 123IM, Sonorfi, Financière de la Gommerie) hatten ihre Anteile an Decathlon verkauft, wobei jedoch weder die Verkaufssumme noch der erworbene Anteil am Kapital offengelegt wurden. Alltricks-CEO Gary Anssens behält „neben Decathlon einen bedeutenden Anteil am Kapital", so die Aussage des Gründers. „Unsere Wurzeln liegen im Radsport und wir suchten einen engagierten und leidenschaftlichen Partner, der uns ähnlich ist, um unser Angebot zu vervollständigen und es uns zu ermöglichen, unsere Kunden und Sportler noch besser zu bedienen, wo immer sie sind", so Gary Anssens weiter.

Der Shop mit Sitz in Montigny-le-Bretonneux in der Nähe von Paris wurde 2008 von der Avanis GmbH gegründet und hat sich seitdem zu einem der wichtigsten Akteure auf dem französischem Radsportmarkt entwickelt. 2018 erzielte der auf Mountainbike, Rennrad, BMX und Triathlon spezialisierte Anbieter einen Umsatz von 65 Millionen Euro (+20 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und ist auch 2019 weiterhin von starkem Wachstum geprägt, in diesem Jahr soll die 80-Millionen-Marke noch geknackt werden.

Durch diese Übernahme will Decathlon im französischen Radsportmarkt stärker wachsen. Denn während die Mulliez-Tochter (zu der unter anderem auch der Supermarkt-Riese Auchan, Elektronik-Filialist Boulanger sowie die Baumärkte Leroy Merlin gehören) 2018 international ein Plus von fünf Prozent erreicht hat, schwächelte sie im Heimatland. Hier verzeichnete sie im vergangenen Jahr einen Umsatzrückgang von fünf Prozent auf 3,14 Milliarden Euro. Dies wurde vom Unternehmen einerseits mit den insgesamt schlechten wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen in Frankreich begründet, andererseits hätten Umstrukturierungen in den Filialen und die Umstellung auf nahezu 100 Prozent Eigenmarken zu „Verwirrung“ der Kunden geführt. Nun will der Sportartikelfilialist von der Erweiterung des Sortiments, besseren Lieferzeiten, Marktplatz-Know-how, Logistik und Kundenansprache von Alltricks profitieren.

„Es ist seit jeher unser oberstes Ziel, Sportler aller Leistungsklassen zufrieden zu stellen, insbesondere auch die Radfahrer und Läufer, weil wir mit ihnen die Leidenschaft fürs Radfahren und Laufen teilen. Unser Wunsch, ihre Erwartungen zu erfüllen, ist so stark, dass er uns heute antreibt, uns weiter zu entwickeln, uns zu verändern, um all ihre Wünsche und Bedürfnisse zu erfüllen", erklärt Arnaud Gauquelin, Frankreich-Chef von Decathlon. „Mit Decathlon wählen wir einen kompetenten und leidenschaftlichen Partner, der Alltricks die Langlebigkeit seiner DNA garantiert und unsere Web- und Omnichannel-Entwicklung beschleunigt", betont Alltricks-CEO Anssens.  Ziel sei es, die verschiedenen Vertriebskanäle durch die Verbesserung des sogenannten „Customer Experience" zu entwickeln.



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