Expansion am Standort Waldershof 18.06.2021, 11:05 Uhr

Cube tüftelt an neuem Hochlager

Der Radhersteller Cube aus Waldershof will sein Logistikzentrum mit einem 50 Meter hohem Hochlager erweitern. Cube-Gründer Marcus Pürner will so unabhängiger von Asien werden. Doch der geplante Neubau stößt auf Kritik, weshalb man sich nun um einen Kompromiss bemüht.
Cubes Logistikzentren mit dem neu geplanten Hochregallager (blau schraffierte Fläche).
(Quelle: Pending System)
Warum die Erweiterung ganze 50 Meter hoch werden soll, erklärt Pürner so: „Es geht hier um Wirtschaftlichkeit. Und nicht nur das. Flächenversiegelung ist ein großes Thema in der Politik. Und dem wollen wir mit dem Hochbau ebenfalls Rechnung tragen." Denn das Hochlager nimmt bei einer Höhe von 50 Metern etwa 6.400 Quadratmeter Fläche in Anspruch, verhältnismäßig wenig zu den bereits 56.0000 Quadratmetern, die Cube am Standort in Waldershof bereits bebaut hat. „Würden wir es gerade mal so hoch bauen wie unser Logistikzentrum, würden wir 54.000 Quadratmeter Fläche benötigen", führt Pürner vor Augen.
Aufgrund der extrem hohen Nachfrage nach Fahrrädern und der damit verbundenen starken Lieferverzögerungen, sei das Hochregallager zudem unabdingbar. Damit möchte Pürner die Schwankungen in der Liefersituation abfedern, denn aktuell gäbe aus Asien Lieferfristen von bis zu 900 Tagen und einige asiatische Zulieferer nähmen für 2023 gar keine Bestellungen mehr an. „Es kann daher sein, dass wir wegen nur eines fehlenden Teils ein Fahrrad gar nicht bauen können." So seien beispielsweise Alu-Rohlinge aktuell gar nicht mehr verfügbar. 
In Waldershof werden nun vermehrt Fahrräder produziert, und der Zukauf aus Asien wurde bereits um 100.000 Räder reduziert. Neben dem Hochregallager entsteht außerdem im sieben Kilometer entfernten Lorenzreuth (Marktredwitz) eine weitere Halle für die Zubehör-Lagerhaltung, die man von Waldershof auslagere, um mehr Platz zu gewinnen.
Doch mit dem Bau des Hochregals sind nicht alle einverstanden, so gab es sogar überregional Kritik von Personen, die sich an der Höhe und Massivität des Neubaus stören. „Nach den Reaktionen der Öffentlichkeit würde ich das Hochregallager jetzt nicht mehr so hoch bauen. Wir können Abstriche machen bis zu einem gewissen Grad", zeigt sich Pürner kompromissbereit. So will man versuchen, das Lager möglichst weit ins Erdreich zu bauen. Auch die Fassade soll zwar glatt, aber nicht im Cube-Stil als massiver schwarzer Würfel gestaltet werden.
Das Hochregallager werde aber in jedem Falle direkt an das Logistikzentrum angegliedert, da dies die einzige Fläche am Standort Waldershof ist, an dem Cube noch bauen kann. So will man zudem die Prozesse möglichst durch direkte Wege bündeln. Die bestehenden Mitarbeiterparkplätze an dieser Stelle sollen künftig in einem vorgelagerten Parkdeck Platz finden. Der Vorschlag zu einer Aussichtsplattform auf dem neuen Kubus werde geprüft. Wenn alles gut läuft, möchte der Unternehmer im ersten Halbjahr 2022 mit dem Bau des Lagers beginnen.


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