Modernisierung durch Montagelinien
19.07.2021, 11:10 Uhr
Hase Bikes baut vierte Produktionshalle im Ruhrgebiet
Der Spezialradhersteller Hase Bikes (Waltrop) errichtet auf dem Gelände der historischen Zeche Waltrop im Ruhrgebiet eine neue Halle und will dadurch seine Produktion modernisieren.
Spatenstich: Kirsten und Marec Hase eröffnen die Baustelle für ihre vierte Halle.
(Quelle: Hase Bikes)
„Aufgrund unseres starken Wachstums der letzten Jahre brauchen wir ein weiteres Gebäude, das uns jetzt auch die Möglichkeit gibt, die Produktion umzustellen“, sagt Firmengründer Marec Hase. Statt wie bisher an Montage-Karussellen zu arbeiten, werde Hase Bikes zukünftig in sogenannten Montagelinien produzieren. „Das ist keine Fließbandarbeit“, betont Hase. „Das Bike durchläuft eine Produktionslinie. Das spart im Vergleich zu der bisherigen Methode nicht nur Platz, sondern auch viele Wege. Bisher steht ein Mitarbeiter an einem Montage-Karussell und montiert zusammen mit Helfern in einer Arbeitswoche acht Räder. Da an mehreren Bikes gleichzeitig gearbeitet wird, ist der Platz eng und die Monteure stehen sich oft gegenseitig im Weg. Zudem ist der Weg zur Montageware weit.“ Zukünftig werde eine Gruppe von Mitarbeitern nach und nach die unterschiedlichen Montageschritte an einem einzigen Rad ausführen, bis am Ende ein komplett montiertes Fahrrad steht.
Erhöhte Produktionskapazität und schwierige Materialbeschaffung
„Mit dem neuen Gebäude und der linearen Montageart haben wir das Potenzial, die Produktion um 300 Prozent zu steigern, ohne dass dabei die Qualität verloren geht“, erläutert Marec Hase, der von weiterem Wachstum in den nächsten Jahren ausgeht. „Im Moment sind wir durch die schwierige Materialbeschaffung ausgebremst. Im vergangenen Jahr haben wir deutlich mehr bestellt als in den Vorjahren. Wenn diese Lieferungen nächstes Jahr endlich eintreffen, sind wir mit der neuen Halle bestens vorbereitet.“
Derzeit ist es jedoch aufgrund globaler Engpässe schwierig, an Baumaterialien zu kommen: „Die Liefersituation und die damit verbundenen Wartezeiten und Kosten sind die größte Herausforderung“, sagt Hase. „Metall und Holz sind knapp. Und die Dachabdeckung wird jetzt doppelt so viel kosten wie ursprünglich veranschlagt. Aber wir wollten unbedingt noch in diesem Jahr bauen. Wir brauchen einfach den Platz.“
Die neue Halle soll mittels einer Photovoltaikanlage mit Strom versorgt werden, für die Heizung werde Erdwärme genutzt. Der Neubau wird das vierte Gebäude von Hase Bikes auf dem Zechengelände sein, und mit 3.000 Quadratmeter das größte. Die Produktion wird davon 2.260 Quadratmeter einnehmen, hinzu kommen laut Unternehmen ein Mitarbeiter-Café und zusätzlicher Lagerraum. Die geplante Inbetriebnahme soll Ende November oder Anfang Dezember erfolgen.