Mit 12-fach-Kassette
28.05.2018, 09:28 Uhr
Shimano stellt neue XTR vor
Shimano hat eine neue „XTR"-Gruppe vorgestellt, entwickelt für XC-, Marathon- und Enduro-Rennfahrer. Die „XTR M9100" kommt unter anderem mit einer 12-fach Kassette mit wahlweise 10-45 oder 10-51 Zähnen.
Das Befestigungssystem für Schalt- und Bremshebel bietet die Option auf einen integrierten Auslösehebel für versenkbare Sattelstützen. Alles in allem habe die neue „XTR" laut Shimano gegenüber ihrer Vorgängerin in der XC-Konfiguration mehr als 150 g an Gewicht verloren, für den Enduro-Einsatz seien es immerhin noch 90 g Gewichtsersparnis. Bas van Dooren, Leiter des Produktteams von Shimano Europe, meint: „Speed, Fokus und Kontrolle waren die Begriffe, die uns bei der Entwicklung der neuen ,XTR' geleitet haben. Wir haben die Gruppe gezielt dafür entwickelt, maximale Beschleunigung und Geschwindigkeit zu garantieren, indem wir die Antriebsverluste drastisch reduziert haben. Dafür haben wir den Antrieb komplett überarbeitet. Außerdem war uns wichtig, eine intuitive Bedienung der Cockpitelemente zu ermöglichen, um die volle Konzentration aufs Fahren zu erhalten. Und schließlich stand die feinfühlige Kontrollierbarkeit mit unseren neuen Bremssystemen ganz oben auf der Prioritätenliste. Deshalb ist die neue ,XTR' nicht einfach ein Update der ,M9000'. Sie ist eine von Grund auf neu entwickelte Komponentengruppe, in der jedes einzelne Teil für beste Race-Performance in XC, Marathon oder Enduro optimiert wurde.“
Der Anspruch an die Kassette sind möglichst geringe Schaltsprünge, damit die Trittfrequenz beim Schalten
möglichst konstant bleibt. Daraus resultiert das große
51-Zähne-Ritzel, das gerade in den kleinen Gängen die
einheitliche Differenz von sechs Zähnen pro Gang aufrecht erhält. Die Abstufung der Kassette für Endurofahrer: 10-12-14-16-18-21-24-28-33-39-45-51. Darüber hinaus kommt die „XTR" aber auch mit einer etwas leichteren und noch feiner abgestuften Kassette für XC-Kurse (10-12-14-16-18-21-24-28-32-36-40-45Z), die auf weniger steilen Rennkursen eine noch feinere Abstufung zwischen den Gängen ermöglicht. Die größten Ritzel werden dabei aus Aluminium gefertigt, die mittleren aus Titan und die kleinsten aus Stahl.
Speziell für Mountainbiker, die besonders stabile Laufräder wollen, hält die neue „XTR" zudem eine dritte Kassette mit elf Ritzeln bereit. Basis für stabile Laufräder ist nämlich ein breiterer Nabenflansch, der die Breite der Kassette beschränkt. Die 11-fach-Kassette baut auf der regulären 10-51er-Kassette auf, allerdings ohne das 51er-Ritzel. Sie soll damit deutlich leichter sein. Der Clou: Da diese neue 11-fach-Kassette demzufolge über den identischen Ritzelabstand verfügt wie die 12-fach-Kassetten sind keine speziellen Schalthebel und keine spezielle Kette nötig – sie lässt sich nahtlos in die 12-fach-Systeme integrieren.
Bei den Naben wird die bisherige Sperrklinkenkonstruktion durch ein Ratschensystem ersetzt, das den Reibungswiderstand im Freilauf signifikant reduziert und praktisch geräuschlos arbeiten lassen soll. Die Hinterradnaben sind in 142 oder 148 mm (Boost) Einbaubreite mit 12-mm-Steckachsen verfügbar, die entsprechenden Vorderradnaben in 100 oder 110 mm Einbaubreite mit 15-mm-Steckachsen.
Die Kurbelarme sind immer noch hohlgeschmiedet, ansonsten ändert sich einiges. XC-Racer sollen mit der Einfachkurbel etwa 80 g sparen, je nach Kettenblatt. Dieses ist mit 30 bis 38
Zähnen erhältlich. Enduro-Piloten, die ebenfalls überwiegend auf 1-fach-Systemen an den Start gehen, können eine neu entwickelte Kettenführung (E-Type, D-Type oder ISCG05-Montage) ergänzen, und dadurch den sicheren Halt der Kette auf den Kettenblättern weiter optimieren. Zudem steht ihnen eine optionale Kurbelgarnitur mit breiterem Q-Faktor zur Verfügung, die für gewisse Rahmenformen benötigt wird. Die 2-fach-Kurbel mit 38-28er Abstufung ist mit der 10-45er Kassette kompatibel.
Für die 1-fach- und die 2-fach-Option stehen je eigene Schaltwerke zur Verfügung. Der Umwerfer für 2-fach-Kurbeln ist als E-Type und Direct-Mount-Version sowie für die mittlere Klemmschellenposition verfügbar. Shimano will die Bedienung der Schalthebel noch einmal deutlich optimiert haben, der Einstellbereich soll deutlich vergrößert worden sein: 14 mm stehen für die Einstellung in Längsrichtung, 60° für die Anpassung in Rotationsrichtung zur Verfügung, sodass jeder Fahrer ein zu seiner individuellen Anatomie oder zu seinen Vorlieben passendes Setup vornehmen kann. Der Auslösehebel für versenkbarer Sattelstützen, kompatibel mit den gängigen Modellen, ist dort integriert. Die Schalthebel werden jetzt wieder direkt am Bremshebel montiert, was eine Klemmschelle spart.
Der linke Schalthebel für 2-fach-Kurbeln ist eine komplette Neuentwicklung: Geschaltet wird mit nur noch einem Hebel. So wird der Hebel zum Hochschalten mit dem Daumen nach vorne gedrückt, federt aber nicht wie bisher danach zurück, sondern bleibt in dieser Position arretiert. Zum Herunterschalten aufs kleine Kettenblatt wird einfach diese Arretierung durch nochmaliges Drücken mit dem Daumen oder Zug mit dem Zeigefinger gelöst. Shimano ist damit nach Campagnolo der zweite Hersteller mit 12-fach-Antrieb.