Verkehrswacht schlägt Alarm 07.11.2024, 10:44 Uhr

Immer weniger Grundschulkinder können Rad fahren

In vielen Familien mangelt es an Geld für die Anschaffung eines Fahrrads für den Nachwuchs. Oft fehlt es aber auch an motorischen Grundlagen. Eine Spendenaktion soll nun helfen.
Laut Verkehrswacht mangelt es an Eltern, die ihre Kinder beim Lernen des Radfahren unterstützen.
(Quelle: Shutterstock/Standret)
Grundschulkinder können nach Einschätzung von ehemaligem Bundestagsmitglied (SPD) und designierter Präsidentin der Verkehrswacht, Kirsten Lühmann, immer schlechter Fahrrad fahren. Grund dafür sei häufig fehlendes Körpergefühl. Viele Kinder hätten schon beim Balancieren, Klettern oder Slalomlaufen Probleme. "Und wenn sie die Grundlagen nicht haben, dann wird es auch schwierig mit dem Fahrradfahren. Und dann wird es auch schwierig mit dem sicheren Fahren."
Lühmann verweist auf Erkenntnisse der Bundesanstalt für Straßenwesen, wonach rund die Hälfte aller Kinder vor dem Fahrradfahren ein Laufrad gehabt habe - dies wirke sich sehr positiv auf die Mobilität aus. Eine weitere Feststellung sei allerdings, dass rund ein Drittel der Eltern die eigenen Kinder nicht oder nur wenig dabei unterstütze, Fahrrad fahren zu lernen.

Probleme in der Stadt größer als auf dem Land

Viele Ortsvereine der Verkehrswacht hätten sich deshalb selbst Materialien erstellt, um bereits im Kindergarten Körpergefühl zu vermitteln. Laut Lühmann sind die Probleme in den Städten gravierender. "Aber auch auf dem Land stellen wir fest, die motorischen Fähigkeiten von Kindern nehmen ab."
Ein weiteres Problem sei, dass nicht mehr alle Kinder ein Fahrrad hätten. Die Verkehrswacht habe deshalb die Spendenaktion "100 Jahre - 1000 Räder" ins Leben gerufen. Dabei bittet der Verein zu seinem 100-jährigen Bestehen in diesem Jahr, um Jugendverkehrsschulen mit neuen Fahrrädern und Helmen auszustatten.


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