Update mit Lazer-Aussage 23.03.2022, 15:45 Uhr

ADAC und Stiftung Warentest finden viele Mängel bei Fahrradhelmen

Der Autoclub ADAC und die Stiftung Warentest haben 18 Fahrradhelme für Kinder getestet und mahnen viele Mängel an. Bewertet wurden die Kategorien Sicherheit, Handhabung, Hitzebeständigkeit und Schadstoffgehalt.
Der ADAC testete mit der Stiftung Warentest Fahrradhelme für Kinder.
(Quelle: Stiftung Warentest / Hendrik Rauch)
Wichtigstes Kriterium im Test mit einem Anteil von 50 Prozent an der Gesamtnote war der Unfallschutz. Nur der Testsieger von Abus und der Helm von Casco erreichten in dieser Kategorie mit der Note 2,5 gerade noch das Testurteil „gut“. Am schlechtesten beim Unfallschutz schnitt der Lazer Gekko mit 3,6 („ausreichend“) ab.
Dazu teilte der Lazer-Großhändler Paul Lange & Co. SAZbike mit: „Lazer selbst arbeitet stetig daran mit ihren Fahrradhelmen bestmögliche Sicherheit zu garantieren und schätzt unabhängige Tests, die potentielle Schwachstellen aufdecken. Lazer selbst testet nach allen gängigen Normen, auch in Zusammenarbeit mit unabhängigen Test-Instituten und ist überzeugt, dass der Helm absolut sicher ist. Das zeigt auch das Feedback aus dem Markt.“

Testsieger kommt von Abus

Den ersten Platz im Warentest-Vergleich belegte das Modell „Youn-l 2.0“ von Abus mit der Gesamtnote 2,2. Der Testsieger überzeugte den ADAC bei Unfallschutz und Handhabung sowie in der Hitze- und Schadstoffprüfung. Sein Preis von 50 Euro sei angemessen und liege im mittleren Bereich des Testfeldes. „Überraschend gut“ habe auch der günstigste Helm im Test abgeschnitten: Das Modell „Crivit“ vom Discounter Lidl kostet nur 12 Euro und erreichte dennoch Spitzenwerte bei Handhabung und in Teilen beim Unfallschutz, weil er durch ein festes Kinnband sicher sitze und sich nicht leicht abstreifen lasse. Zusätzlich trage er sich bequem und sei leicht einzustellen und er verfügt über Reflektoren und LED-Beleuchtung. Am Ende teilte sich der „Crivit“ mit der Note 2,4 gemeinsam mit den Helmen von Casco und Alpina den zweiten Rang.

Sichtbarkeit und Schadstoffe

Bei der Erkennbarkeit der Fahrradhelme bei Dunkelheit durch Reflektoren oder Lampen (wie LEDs) sieht der ADAC bei allen Helmen noch deutlichen Verbesserungsbedarf. Keines der 18 Modelle kam in dieser Disziplin über die Note „befriedigend“ hinaus. Besonderes Augenmerk lag beim Vergleich der Kinderhelme auf der Kategorie Schadstoffe. Da die Tester beim Modell „Linok X Actionteam“ von Cube sehr hohe Mengen an Weichmachern im Kinnpolster entdeckten, fiel dieser Helm trotz seiner Bestleistungen beim Unfallschutz am Ende mit der Note 5,5 im Test durch. Sollten sich die Ergebnisse bei eigenen Schadstoffprüfungen des Herstellers bestätigen, habe dieser einen kostenlosen Austausch des Kinnpolsters in Aussicht gestellt, teilt der ADAC mit.

Helme sind hitzebeständig

In punkto Haltbarkeit und Sicherheit war auch die Hitzebeständigkeit der Helme ein Testkriterium. Hierzu wurde das Szenario eines Helmes auf der Heckablage des Autos im Hochsommer simuliert. In dieser Disziplin schlugen sich nahezu alle Helme gut, Ausreißer waren lediglich die Modelle von Nutcase und Prophete. Bei Letzterem löste sich unter hoher Temperatureinwirkung sogar die äußere Helmschale ab.
Der vollständige Test des ADAC und der Stiftung Warentest findet sich hier.



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