Deutsche Wirtschaft 03.02.2025, 11:31 Uhr

Ifo-Institut fordert Neuausrichtung der Industriepolitik

Den derzeitigen industriepolitischen Maßnahmen fehle die ökonomische Logik. Expertinnen und Experten des Instituts für Wirtschaftsforschung (Ifo) schlagen deshalb in einer aktuellen Analyse eine neue Fokussierung auf bessere Rahmenbedingungen für die Wirtschaft vor.
Eine vom Ifo-Institut herausgegebene Studie fordert ein industriepolitisches Umdenken.
(Quelle: Shutterstock/skipper_sr)
Die Ifo-Expertinnen und -Experten halten eine stärkere Konzentration auf wettbewerbsfördernde und wachstumsfreundliche Rahmenbedingungen für dringend geboten. Das Ifo-Institut empfiehlt daher in einer aktuellen Studie daher eine Neuausrichtung der Industriepolitik: weniger direkte Eingriffe, mehr Fokus auf strukturelle Wettbewerbsfähigkeit und eine stärkere Nutzung der komparativen Vorteile Deutschlands. „Anstatt spezifische Branchen oder Unternehmen gezielt zu fördern, sollte Deutschland verstärkt auf Investitionen in Bildung, Forschung und Innovation setzen“, meint Nina Czernich, Co-Autorin der Studie. Zudem könnten steuerliche Investitions- und Innovationsanreize und der Abbau bürokratischer Hürden die Wettbewerbsfähigkeit langfristig besser stärken als kurzfristige Subventionen.
„Das schlichte Reagieren auf Maßnahmen anderer Länder – eine ,wie-du-mir-so-ich-dir– Politik‘ – verstärkt international schädliche Wettbewerbsverzerrungen“, sagt Oliver Falck, Leiter des Ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien.
Besonders problematisch ist aus Sicht der Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler, dass industriepolitische Maßnahmen oft ineffizient und schwer steuerbar seien. „Der Staat kann weder alle relevanten Marktinformationen über Branchen und Technologien erfassen noch zielgenaue Interventionen gewährleisten“, sagt Falck.



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