Virtuelle Realität
09.06.2022, 11:46 Uhr
Wie Snapchat den stationären Handel umgarnt
Auf der Shoptalk Europe in London erklärte Claire Valoti, Vizepräsidentin EMEA von Snap, wie sich die Augmented Reality-Filter von Snapchat zu Hause und im stationären Shop für die virtuelle Anprobe nutzen lassen.
Snapchat bietet auch interessante Lösungen für den stationären Handel.
(Quelle: Shutterstock/dennizn)
Der Stand von Snap in der Ausstellungshalle der Shoptalk Europe im ExCel London ist nicht groß, aber rege besucht. Immer wieder stellen sich Besucherinnen und Besucher vor das überlebensgroße Handy und probieren die Augmented Reality-Filter (Abkürzung: AR, deutsch: virtuelle Realität) der Social-Media-Plattform am eigenen Leib aus. Dabei geht es auf der Shoptalk aber nicht darum, sich Katzenohren aufzusetzen oder mittels Cry-Filter das Innerste nach Außen zu kehren. Hier geht es um Conversion und Abverkauf.
Claire Valoti, Vizepräsidentin für den Wirtschaftsraum Europa, Naher Osten und Afrika (EMEA) von Snap, legte in ihrem Vortrag die dazu passenden Zahlen vor: 250 Millionen Snapchat-Nutzer und-Nutzerinnen interagierten innerhalb des letzten Jahres fünf Milliarden Mal mit den produktorientierten AR-Filtern von Snapchat. 75 Prozent der Weltbevölkerung werden bis 2025 regelmäßig AR-Anwendungen nutzen. Und: 56 Prozent der Konsumenten glauben, dass AR-Anwendungen ihre Kaufentscheidung in Zukunft unterstützen wird.
„Einkaufen wird sich in Zukunft immer mehr um die Person drehen und weniger um das Produkt“, so Valoti. Es gehe weniger darum, wie das Produkt aussieht oder was es leistet, sondern darum, wie gut es einer bestimmten Person steht oder was es für diese individuelle Person tun könne. Bei dieser Entscheidung könne Augmented Reality helfen. „Denn AR ist für Einzelhändler genauso einfach wie für Konsumenten.“
Regenjacken auf dem Selfie-Ich
Das illustrierte Valoti an einem Beispiel aus dem Einzelhandel: Das dänische Outdoor-Label Rains nutzt Snap Ads, um Snapchat-Kunden und -Kundinnen in den eigenen Shop zu locken und setzt dort dann auf die AR-Technologie der Plattform, um seinen Online-Besucherinnen und -Besuchern eine virtuelle Anprobe zu ermöglichen: Mithilfe der Handy-Kamera und den Snap-Filtern können Kunden und Kundinnen die Regenjacken von Rains virtuell anziehen und ihren Snap-Avatar mit den Produkten auch bewegen und drehen.
Snap sieht in solchen Handelsanwendungen offenbar ein starkes Wachstumsfeld. Mittlerweile gibt es die zentrale Snap-Anwendung DrexxX, mit der Benutzern und Benutzerinnen alle Produkte angezeigt werden, die virtuell anprobiert werden können.