Weniger Stau
01.07.2022, 08:30 Uhr
9-Euro-Ticket entlastet PKW-Verkehr
Mit dem 1. Juni wurde das bundesweite 9-Euro-Ticket für den Regionalverkehr erstmalig eingeführt und soll den Umstieg von Auto auf Bus und Bahn erleichtern. Verkehrsdaten zeigen bereits einen Rückgang des PKW-Verkehrs.
Eine Analyse des Verkehrsdatenspezialisten Tomtom für die Deutsche Presse-Agentur weist erste Anzeichen für eine Entlastung auf den Straßen: In 23 von 26 untersuchten Städten sei ein Rückgang der Staus im Vergleich zur Zeit vor der Einführung beobachtbar. Die Daten „lassen vermuten, dass dieser Rückgang in Zusammenhang mit der Einführung des Neun-Euro-Tickets steht“, sagte Tomtom-Verkehrsexperte Ralf-Peter Schäfer. „Pendler und Pendlerinnen haben bei der Fahrt mit dem Auto in die Arbeit und nach Hause in fast allen untersuchten Städten im Juni weniger Zeit verloren als noch im Mai.“
Konkret haben die Experten die Stauniveaus im Berufsverkehr an Werktagen in den Kalenderwochen 20 und 25 verglichen. Die Zeiträume wurden so gewählt, um Auswirkungen von Ferien und Feiertagen zu umgehen. Das Ergebnis ist deutlich: „In den ersten Tagen nach Einführung des Neun-Euro-Tickets haben die Daten von Tomtom noch kaum Auswirkungen der Maßnahme auf den Autoverkehr gezeigt. Mittlerweile lässt sich jedoch in fast allen untersuchten Städten in Deutschland ein positiver Effekt auf den Verkehrsfluss feststellen“, sagte Schäfer.
Unterschiede in den Städten
Besonders deutlich war die Verbesserung beim Stauniveau in Hamburg und Wiesbaden. Dort sank das Stauniveau um 14 beziehungsweise 13 Punkte. Das bedeutet, dass Autofahrer auf einer Strecke, die ohne Verkehr 30 Minuten dauern würde, im Hamburg im Schnitt 4,2 Minuten weniger verloren, in Wiesbaden 3,9 Minuten. Leichte Verschlechterungen beobachtete Tomtom lediglich in Kiel und Nürnberg. In Karlsruhe blieb das Stauniveau unverändert.