Anlässlich des Weltfrauentags
08.03.2021, 08:30 Uhr
Frauen in der Fahrradbranche
Im Vorfeld des Weltfrauentags am 8. März gab es auch Initiativen innerhalb der Fahrradbranche, die Gleichstellung und Sichtbarkeit von Frauen zu fördern.
Unter dem diesjährigen Motto „Mehr Gewerkschaft, mehr Gleichstellung, mehr denn Je!“ treten Frauen weltweit für mehr Gleichberechtigung und gegen Diskriminierung ein. Das ist im Lichte der Corona-Krise umso wichtiger. Die Pandemie trifft Frauen besonders hart, sie verschärft die Ungleichheit zwischen den Geschlechtern, da vor allem Frauen in systemrelevanten und gleichzeitig unterbezahlten Berufen arbeiten. Zusätzlich übernehmen sie in Zeiten des Lockdowns und Schulschließung immer noch einen überwiegenden Anteil der Haus- und Familienarbeit und reduzieren dafür ihre Arbeitszeit.
Mehr Sichtbarkeit für Frauen in der Fahrradbranche, darum ging es in der Online-Konferenz des Pressedienst-Fahrrad am 4. März, moderiert von Anette Feldmann. Diskutiert wurde unter anderem über familienfreundliche Unternehmenskultur, den unterschiedlichen Führungsstil von Frauen und Männern und Frauenquoten. Ein erweitertes Führungspositionsgesetz für börsennotierte Unternehmen ist bereits auf dem Weg – nach dem muss mindestens eine Frau in den Vorstand berufen werden, wenn der Unternehmensvorstand aus mehr als drei Personen besteht. Damit soll die Quote von aktuell 10,1 Prozent weiblichen Vorständen und nur drei Prozent Vorstandsvorsitzenden deutlich erhöht werden. Über die Quote und ihre Sinnhaftigkeit in der Fahrradbranche lässt sich diskutieren – Fakt ist aber, dass sich auf freiwilliger Basis bisher wenig verändert hat. Das bedauern auch die Diskussionspartner der Konferenz Albert Herresthal (VSF), Hanna Grau (Croozer), Eva Ullrich (Brevet Beratung), Sandra Wolf (Riese & Müller) und Antje von Dewitz (Vaude). Für sie ist eine Quote deshalb ein wichtiger „Anschub“, um mehr Frauen in die Fahrradwirtschaft und in Führungspositionen zu bewegen.
Um die Branche für Frauen attraktiver zu gestalten, braucht es familienfreundliche Strukturen und Toleranz für Führungspositionen in Teilzeit. Die Stärken der Fahrradwirtschaft, dass sie eine sympathische Branche mit tendenziell flachen Hierarchien ist, sollte da noch stärker beworben werden. Allgemein geht es um gegenseitigen Support und um ein gutes Netzwerk, auch speziell für Frauen. „Mir wurde viel zugetraut, das hat mich angetrieben, weiter zu gehen“, bestätigt Wolf. Einen ersten Schritt in diese Richtung geht die Initiative „Women in Cycling“ der Cycling Industries Europe. Sie lud zu einer Paneldiskussion am 24. Februar ein. Eröffnet wurde das Online-Panel unter anderem durch die Taiwanesin Bonnie Tu, CFO von Giant Bicycles und Gründerin der Frauenradmarke Liv. Mehr als 800 Personen nahmen insgesamt teil, um Erfahrungswerte auszutauschen. Darüber hinaus können sich Frauen (und auch Männer) in einer Linkedin-Gruppe oder auf der Website durch ein Experten-Panel weltweit vernetzen und so mehr Aufmerksamkeit für Frauen in der Branche zu schaffen.
Die Zahlen geben leider immer noch ein deprimierendes Bild ab und zeigen, dass die Aufklärungsarbeit, die um den Weltfrauentag betrieben wird, richtig und wichtig ist. In Berlin und in 26 weiteren Ländern ist der 8. März sogar bereits ein Feiertag. Das statistische Bundesamt stellte 2019 fest, dass Frauen in jeder Branche weniger verdienen, durchschnittlich sind das ganz 19 Prozent. Im Verarbeitenden Gewerbe sowie dem Handel, Instandhaltung und Reparatur, wo traditionell Männer stärker vertreten sind als Frauen, waren die Verdienstunterschiede mit 21 Prozent sogar noch höher. Konsequenzen der Pandemie wie Freistellung, Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit, wiegen da besonders schwer.
Mehr Sichtbarkeit für Frauen in der Fahrradbranche, darum ging es in der Online-Konferenz des Pressedienst-Fahrrad am 4. März, moderiert von Anette Feldmann. Diskutiert wurde unter anderem über familienfreundliche Unternehmenskultur, den unterschiedlichen Führungsstil von Frauen und Männern und Frauenquoten. Ein erweitertes Führungspositionsgesetz für börsennotierte Unternehmen ist bereits auf dem Weg – nach dem muss mindestens eine Frau in den Vorstand berufen werden, wenn der Unternehmensvorstand aus mehr als drei Personen besteht. Damit soll die Quote von aktuell 10,1 Prozent weiblichen Vorständen und nur drei Prozent Vorstandsvorsitzenden deutlich erhöht werden. Über die Quote und ihre Sinnhaftigkeit in der Fahrradbranche lässt sich diskutieren – Fakt ist aber, dass sich auf freiwilliger Basis bisher wenig verändert hat. Das bedauern auch die Diskussionspartner der Konferenz Albert Herresthal (VSF), Hanna Grau (Croozer), Eva Ullrich (Brevet Beratung), Sandra Wolf (Riese & Müller) und Antje von Dewitz (Vaude). Für sie ist eine Quote deshalb ein wichtiger „Anschub“, um mehr Frauen in die Fahrradwirtschaft und in Führungspositionen zu bewegen.
Um die Branche für Frauen attraktiver zu gestalten, braucht es familienfreundliche Strukturen und Toleranz für Führungspositionen in Teilzeit. Die Stärken der Fahrradwirtschaft, dass sie eine sympathische Branche mit tendenziell flachen Hierarchien ist, sollte da noch stärker beworben werden. Allgemein geht es um gegenseitigen Support und um ein gutes Netzwerk, auch speziell für Frauen. „Mir wurde viel zugetraut, das hat mich angetrieben, weiter zu gehen“, bestätigt Wolf. Einen ersten Schritt in diese Richtung geht die Initiative „Women in Cycling“ der Cycling Industries Europe. Sie lud zu einer Paneldiskussion am 24. Februar ein. Eröffnet wurde das Online-Panel unter anderem durch die Taiwanesin Bonnie Tu, CFO von Giant Bicycles und Gründerin der Frauenradmarke Liv. Mehr als 800 Personen nahmen insgesamt teil, um Erfahrungswerte auszutauschen. Darüber hinaus können sich Frauen (und auch Männer) in einer Linkedin-Gruppe oder auf der Website durch ein Experten-Panel weltweit vernetzen und so mehr Aufmerksamkeit für Frauen in der Branche zu schaffen.
Die Zahlen geben leider immer noch ein deprimierendes Bild ab und zeigen, dass die Aufklärungsarbeit, die um den Weltfrauentag betrieben wird, richtig und wichtig ist. In Berlin und in 26 weiteren Ländern ist der 8. März sogar bereits ein Feiertag. Das statistische Bundesamt stellte 2019 fest, dass Frauen in jeder Branche weniger verdienen, durchschnittlich sind das ganz 19 Prozent. Im Verarbeitenden Gewerbe sowie dem Handel, Instandhaltung und Reparatur, wo traditionell Männer stärker vertreten sind als Frauen, waren die Verdienstunterschiede mit 21 Prozent sogar noch höher. Konsequenzen der Pandemie wie Freistellung, Kurzarbeit oder Arbeitslosigkeit, wiegen da besonders schwer.