Neue Plattform 22.11.2023, 14:58 Uhr

Fahrradindustrie diskutiert Trends und Regulatorik auf der ZIV-Technik-Konferenz

Am 21. November 2023 lud der Industrieverband zur ersten ZIV-Technik-Konferenz ein, um wichtige Trends und Entwicklungen zu diskutieren. Über 100 Teilnehmende kamen zur Premiere des Formats nach Berlin.
Die Teilnehmenden tauschten sich auf der ZIV-Technik-Konferenz aus.
(Quelle: ZIV)
Eingeladen waren ausschließlich Mitglieder, die allerdings einen großen Markt auf sich vereinen: 90 Prozent der 2022 in Deutschland produzierten Fahrräder und E-Bikes stammen von Mitgliedsunternehmen des ZIV. Die Teilnehmenden aus den Bereichen Technik, Produktentwicklung und Nachhaltigkeit kamen nach Berlin und waren sich laut ZIV einig, dass der „technische Dreiklang von Normung, Regulierung und Forschung“ den Rahmen für die Entwicklung bestimmt.
„Der große Zuspruch bei der ersten ZIV-Technik-Konferenz zeigt die Innovationskraft und das Lösungsbewusstsein der Fahrradbranche“, resümiert ZIV-Vorstandsmitglied Guido Müller (Geschäftsführer von Busch & Müller). „Seit 135 Jahren sind der ZIV und seine Vorgängerverbände in allen technischen Fragen die erste Adresse für unsere Mitglieder. Mit dem neuen Konferenzformat bringen wir den inhaltlichen Austausch zur Technik in unserer Industrie weiter voran – und schließen eine Lücke.“

Möglichkeiten und Herausforderungen

„Die neuen technischen Möglichkeiten bei Fahrrädern und E-Bikes und die breite Diversifizierung bei den Produkten bis hin zu innovativen Lastenrädern für den privaten und gewerblichen Bereich bieten viele neue Chancen für das gesamte Ökosystem Fahrrad“, sagt Tim Salatzki, Leiter Technik und Normung beim ZIV. Gleichzeitig würden die gesetzlichen Regelungen und Anforderungen, die sich hauptsächlich in der EU, aber auch auf internationaler Ebene rasant entwickeln, herausfordernd für die Branche darstellen. Die Entwicklung der europäischen und nationalen Gesetzgebung zu E-Bikes, mögliche Überforderung der Branche durch Normung und Regulierung, Tuning und der Umgang damit oder der digitale Produktpass waren einige der diskutierten Fragen und Themen.
„Die einzelnen Technikthemen sind enorm vielfältig und können in der nötigen Tiefe und Komplexität von den wenigsten Unternehmen im Alleingang bearbeitet werden. Deshalb ist es wichtig, Räume für Information und Austausch zu schaffen. Der ZIV bietet hier die nötige Plattform und Koordination“, so Tim Salatzki. Fahrradhersteller seien zum Beispiel nicht nur an die Regeln und Normen der Europäischen Union gebunden, sie können Prozesse zu zukünftigen Regelungen auf Basis sicherheitstechnischer Aspekte auch positiv beeinflussen – zum Beispiel mit Blick auf anstehende Regularien bei Lastenrädern.
„Fundierte Branchenexpertise ist hier sehr willkommen“, sagt Tim Salatzki. Und auch außerhalb des Kernmarkts EU bestehe Handlungsbedarf: „Wenn wir uns den wachsenden Bereich der Machine-to-Machine (M2M)- oder Vehicle-to-X (V2X)-Kommunikation, also den automatisierten Informationsaustausch zwischen Endgeräten sowie Fahrzeugen anschauen, sehen wir sofort den Bedarf, weltweit gültige Standards zu entwickeln, von denen dann alle profitieren, zum Beispiel in der Verkehrssicherheit.“


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