Live-Wettkampf der Aussteller
09.03.2018, 11:30 Uhr
Eurobike fördert Anreise per Fahrrad zur Messe
Die meisten Besucher der wichtigsten Fahrradmesse der Welt fahren mit dem Auto zum Messegelände. Das soll sich ändern: Die Messe schafft ein Anreizsystem zur Anreise per Fahrrad.
In einem Radius von 10 km übernachten nach Angaben der Messe Friedrichshafen 50 % der mehrtägig anwesenden Messebesucher. Selbst Radfahrer ohne E-Antrieb sind bei dieser Entfernung nur um wenige Minuten länger unterwegs als Autofahrer, und mit Elektromotor unter Umständen gar schneller.Die Messe Friedrichshafen fördert jetzt die Anreise per Rad.
Klaus Wellmann, Geschäftsführer der Messe Friedrichshafen, sagt: „Die Fahrradbranche gibt sich große Mühe, der Welt zu zeigen, dass das Fahrrad nicht nur ein gleichwertiges, sondern das bessere Verkehrsmittel ist. Doch bei der Leitmesse der Branche fährt die überwiegende Mehrheit der Fachbesucher und Aussteller auch aus kurzer Anreise-Entfernung bislang mit dem Auto zum Messegelände. Hier passen der Anspruch der Marktteilnehmer an das eigene Produkt und dessen Nutzung sowie die Realität noch nicht zusammen. Das wollen wir ändern." Wellmann ist nach eigener Aussage selbst regelmäßiger Fahrradnutzer auf dem Weg an den Arbeitsplatz. „Wenn nur jeder Fünfte aus Friedrichshafen und Umgebung während der Eurobike aufs Rad umsteigen würde, wären Stau und Parkplatzsuche Geschichte."
Um den Radverkehr im Umfeld der Eurobike anzuschieben, startet die Messe Friedrichshafen nun für 2018 ein umfangreiches Aktionspaket, das zusammen mit dem App-Anbieter Radbonus umgesetzt werden soll. Die Radbonus-App soll die gefahrenen Fahrradkilometer des jeweiligen Nutzers erfassen und diese mit einem Bonussystem belohnen - quasi als Pendant zu Vielfliegermeilen für Radfahrer.
Im Rahmen der Eurobike werden mithilfe der Radbonus-Kooperation die nach Ansicht der Messe „authentischsten Marken“ gekürt. Dies sollen die Aussteller werden, dessen Standpersonal auf dem Weg zur Eurobike mit Radbonus die meisten Fahrradkilometer sammelt. „Um die Radfahrer unter den Eurobike-Ausstellern zusätzlich anzufeuern, werden wir die Zwischenstände des Wettbewerbs an den Messetagen prominent darstellen. So kann über die gesamte Messedauer mitgefiebert werden. Und natürlich bekommt der Eurobike-Aussteller mit den radaktivsten Mitarbeitern einen entsprechenden Award und vor allem eine Menge guter PR", erklärt Eurobike-Projektleiter Dirk Heidrich.
Aber auch die Fachbesucher werden mit Radbonus zur Eurobike in den Fahrradsattel gelockt: Unter allen Fachbesuchern, die während der Eurobike mit der App Fahrradkilometer sammeln, sollen Preise verlost werden.
Unabhängig von den verschiedenen Wettbewerben mit Radbonus wollen die Messe Friedrichshafen und die Stadt Friedrichshafen auch ihre Anstrengungen beim Ausbau der Infrastruktur für Radfahrer im Umfeld der Eurobike verstärken. So biete die Eurobike an beiden Haupteingängen zum Messegelände bewachte Fahrradparkplätze mit Lademöglichkeiten für E-Bikes, einen Schlossverleih und neuerdings auch eine Service- und Reparaturstation. Zudem stünden während der Eurobike in Friedrichshafen kostenfrei 500 Leihfahrräder von Nextbike für die Messebesucher bereit. In Friedrichshafen sei im vergangenen Jahr zudem der Spatenstich für den neuen Radschnellweg Veloring erfolgt, der die Stadt am Bodensee künftig mit sieben Kilometern Länge halbkreisförmig umspannen soll und damit auch die Anfahrt zum Messegelände für Radfahrer schneller, sicherer und bequemer machen soll.
„Wir wollen die Branche herausfordern, ihren Fokus während der Eurobike nicht nur auf das Business zu legen, sondern ihre Werte auch tatsächlich zu leben", sagt Messe-Geschäftsführer Klaus Wellmann.