Forderung nach Wirtschaftshilfen
20.09.2022, 12:33 Uhr
HDE: Mehr als die Hälfte der Händler in ihrer Existenz bedroht
Eine aktuelle Umfrage veranlasst den HDE zu erschreckenden Schlussfolgerungen: Durch die seit Jahresbeginn um knapp 150 Prozent gestiegenen Energiekosten seien mehr als die Hälfte aller deutschen Handelsunternehmen in ihrer Existenz gefährdet.
Viele deutsche Händler sind verzweifelt: Sie können die hohen Energiepreise nicht mehr stemmen.
(Quelle: Shutterstock/Miha Creative)
Die deutschen Händler stecken in einer Misere: Einerseits sind die Energiepreise seit Jahresbeginn im Durchschnitt um circa 150 Prozent gestiegen, andererseits wollen und können sie die höheren Kosten aufgrund des harten Wettbewerbs nicht einfach an ihre Kunden weitergeben. In einer aktuellen Umfrage des Handelsverbandes Deutschland (HDE) unter 900 Unternehmen haben bereits 86 Prozent der Befragten angegeben, dass sie die gestiegenen Energiekosten nicht oder nicht vollständig auf die Verbraucherpreise aufschlagen. Und es ist derzeit auch noch kein Licht am Ende des Tunnels zu sehen: Mehr als 90 Prozent der befragten Händler rechnet mit dauerhaft höheren Energiekosten. Dadurch fürchten bereits 22 Prozent von ihnen, dass sie zur Geschäftsaufgabe gezwungen sein werden. Insgesamt sieht schon mehr als jeder zweite Händler sein Unternehmen von der Insolvenz bedroht.
„Viele Handelsunternehmen sehen keinen Ausweg mehr. Einerseits steigen die Energiepreise enorm, andererseits können die meisten die Kosten aufgrund des harten Wettbewerbs nicht einfach an die Kundinnen und Kunden weitergeben“, erklärt HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Der Staat müsse nun dem Einzelhandel unter die Arme greifen, so Genth weiter.
Darüber hinaus ist laut dem HDE auch jetzt schon die konjunkturelle Eintrübung im Handel spürbar: Die Konsumstimmung der deutschen Verbraucher ist im Keller. Der Verband rechnet für den Einzelhandel insgesamt mit einem durchschnittlichen Umsatzrückgang von fünf Prozent zum Vorjahr.