Bilanz des Versenders
12.05.2022, 08:21 Uhr
„Herausforderndes Umfeld“: Bike24 wächst trotz Schwierigkeiten weiter
Der Fahrradversender Bike24 (Dresden) setzt seinen Wachstumskurs fort: Der Umsatz steigt. Doch die Geschäftsführung weist auf Schwierigkeiten hin.
Bike24 weist in seiner Bilanz für das erste Quartal 2022 auf ein schwieriges wirtschaftliches Umfeld hin.
(Quelle: Shutterstock / Things)
Bike24 hat in den ersten drei Monaten 2022 einen Umsatz in Höhe von 61,8 Millionen Euro erzielt. Im Vergleich zur Vorjahresperiode entspricht dies einer Steigerung um 7,3 Prozent. Doch die Dresdner beschreiben ein „herausforderndes Umfeld“. So sei etwa die Bruttomarge auf 28,4 Prozent gesunken (Q1 2021: 30,7 Prozent), auch weil das Vorjahr so außergewöhnlich gut lief.
Auch das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen ist auf 3,2 Millionen Euro gesunken. Das bedeutet zwar einen Rückgang um 2,3 Millionen gegenüber dem Vorjahresquartal, „aber gleichzeitig eine Verbesserung um 1,7 Millionen Euro gegenüber dem vierten Quartal 2021“, so Bike24.
Andrés Martin-Birner, Mitgründer und CEO von Bike24 sagt: „Unser Geschäftsmodell erweist sich auch in Zeiten des wirtschaftlichen Abschwungs als erfolgreich. Denn nicht zuletzt die steigenden Spritkosten veranlassen viele Menschen dazu, vermehrt das Rad zu nutzen, was den Verkauf von Kompletträdern, Zubehör und Bekleidung weiter ankurbelt. Erfreulich ist zudem, dass wir nach einigen schwierigen Quartalen unser Lager mit Kompletträdern deutlich auffüllen konnten.“
Unsichere Aussichten
Timm Armbrust, CFO von Bike24 kommentiert: „Das geopolitische und makroökonomische Umfeld hat in den letzten Wochen nochmals deutlich an Unsicherheit gewonnen und wir stehen aktuell vor einer Vielzahl von Herausforderungen, wie wir sie in den letzten Jahrzehnten nicht erlebt haben. Das macht es so schwer, die Auswirkungen auf das Konsumverhalten in unserem Marktsegment seriös abzuschätzen. Nicht zuletzt die sehr positive Entwicklung unseres sich stetig vergrößernden Kundenstamms, die sich im ersten Quartal unvermindert fortgesetzt hat, und die signifikanten Fortschritte in unseren lokalisierten Online-Shops belegen, dass unser Produkt in den europäischen Märkten gut aufgenommen wird.“ In Spanien, Frankreich und Italien stieg der Umsatz um durchschnittlich rund 68 Prozent. Der Baufortschritt des Logistikzentrums im Raum Barcelona, Spanien, zur Ausweitung und Optimierung der Belieferung der südeuropäischen Kunden schreite plangemäß voran.
Wirtschaftlich schwierig sei das Umfeld: Krieg in der Ukraine, Corona-Maßnahmen in China, Verknappung und Teuerung der Rohstoffe, steigende Zinsen und Störungen in den Lieferketten bereiten Probleme. Darum würden sich Umsatz und Ergebnis für das Gesamtjahr 2022 voraussichtlich im unteren Bereich der Prognose (Wachstum von zehn bis 17 Prozent) bewegen.
Aktie auf Allzeittief
Die Eigentümerinnen und Eigentümer des Versenders scheinen diese Vorsicht zu teilen: Beim Börsengang im Juni 2021 kostete die Aktie 15 Euro, stieg im September auf das Allzeithoch von 27 Euro und ist seitdem gesunken auf das jetzige Allzeittief von 5,31 Euro.