Absatz- und Umsatzplus 2022 11.04.2023, 11:11 Uhr

E-Bikes und Dienstfahrräder treiben Fahrradverkaufszahlen in Österreich

Die Fahrradindustrie in Österreich verzeichnete laut VSSÖ 2022 einen Absatzanstieg von 3,2 Prozent. Der Umsatz wuchs um 35,6 Prozent. Getrieben wird die Entwicklung durch die wachsende Nachfrage nach E-Bikes und Dienstfahrrädern.
Der Fahrradabsatz in Österreich steigt.
(Quelle: Shutterstock / RealVector)
Im vergangenen Jahr wurden laut Zahlen des Verbands der Sportartikelerzeuger und Sportausrüster Österreichs (VSSÖ) rund 506.000 Fahrräder von der Industrie an den Sport- und Fahrradfachhandel verkauft. Der Umsatz konnte um 36 Prozent auf 1,39 Milliarden Euro gesteigert werden. Mit dem Verkauf von Zubehör und Ersatzteilen wurden schätzungsweise zusätzlich rund 200 Millionen Euro eingenommen. Durchschnittlich zahlte man 2022 in Österreich für ein E-Bike 4.203 Euro (+ 23,3 Prozent), für ein nicht-elektrisches Fahrrad 1.790 Euro (+ 39 Prozent) und für ein Kinder- und Jugendfahrrad 473 Euro (+ 4,2 Prozent). 
„Während andere Handelsbranchen von 2021 auf 2022 weiterhin mit sinkenden Umsätzen zu kämpfen hatten, ist der Sportfachhandel gewachsen – und das um 5,9 Prozent auf 2,38 Milliarden Euro“, erläutert Holger Schwarting, Sprecher des VSSÖ-Präsidiums und Vorstand Sport 2000 Österreich. „Damit liegt der Sportfachhandel auf Platz 3 der Branchen mit dem größten Umsatzplus hinter dem Bekleidungshandel und dem Schuhhandel. Rund ein Viertel des Gesamtumsatzes werden mit Fahrradverkäufen generiert. Das zeigt, welche Strahlkraft das Fahrrad für den Wirtschaftsstandort Österreich einnimmt.“

Leasing-Modelle als Umsatztreiber

Grund für die starke Umsatzsteigerung sind die E-Bike-Verkäufe. Mit einem Umsatz von 1,03 Milliarden Euro machen E-Bikes 74 Prozent des Gesamtumsatzes mit Fahrrädern aus. Das ist eine Umsatzsteigerung von 36 Prozent, während die Absatzmenge um 11 Prozent auf 246.728 Stück gestiegen ist. „Die aktuelle steuerliche Vergünstigung fördert den Verkauf von höherpreisigen Dienstfahrrädern in Österreich. Ein Blick auf Deutschland, wo Dienstfahrräder schon sehr viel verbreiteter sind, verrät uns aber, dass das Potenzial beim Fachhandel noch viel größer ist. Mit den richtigen Fördermaßnahmen und einem Ausbau der Radinfrastruktur können noch viel mehr Bevölkerungsschichten in Österreich das Radfahren für sich entdecken“, so Hans-Jürgen Schoder, Sprecher der Arge Fahrrad und CEO des Großhändlers Thalinger Lange.
Diese Beobachtung teilen auch die Sport- und Fahrradfachhändler in Österreich. Eine Blitzumfrage der Arge Fahrrad und des VSSÖ zeigt, dass bei knapp 80 Prozent der Fachhändlerinnen und Fachhändler die Kunden und Kundinnen mehrmals im Monat nach Dienstfahrradmodellen und -anbietern fragen. Bei 40 Prozent passiert das sogar schon mehrmals die Woche.

E-Bikes fast gleichauf

Jedes zweite, in Österreich verkaufte Fahrrad ist ein E-Bike, der Marktanteil liegt bei 49 Prozent. Dabei sind E-Cityräder und E-Trekkingräder nach wie vor die beliebteste Modellkategorie (127.595 Stück, + 9,8 Prozent), dicht gefolgt von E-Mountainbikes (105.400 Stück, + 4,6 Prozent). 
(E-)Transporträder werden immer beliebter: Vor allem im urbanen Bereich steigt die Nachfrage durch den vielfältigen Einsatzbereich. 2022 hat sich der Markt im Vergleich zum Vorjahr das zweite Mal in Folge verdoppelt auf 4.223 verkaufte E-Transportfahrrädern und 552 nicht elektrisch betriebene Transportfahrräder. Zudem wurden 2022 insgesamt 3.917 Falträder verkauft (+ 63 Prozent).



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