Wiedereröffnung der Fachgeschäfte 17.04.2020, 15:00 Uhr

Fahrradunternehmen liefern Mund-Nasen-Schutz

Vielleicht hat nur der Mangel an Masken die Mundschutzpflicht verhindert. Tragen sollte man eine Maske trotzdem. Manche Unternehmen können liefern.
Mann mit Atemmaske
(Quelle: Pixabay)
Als die Regierung den Verkauf in Ladengeschäften wieder erlaubte, sprach sie neben Verpflichtungen auch eine dringende Empfehlungen aus: Jeder Bürger sollte in der Öffentlichkeit einen Mundschutz tragen. In Sachsen ist dies ab Montag in Geschäften sogar verpflichtend. Weitere Bundesländer könnten folgen. Auch Fachhändler können mit einer Maske Vertrauen bei ihren Kunden erwecken, besonders wenn die Kunden selber Masken tragen. Die können sie mittlerweile sogar von Branchenteilnehmern beziehen: Mehrere Unternehmen der Fahrradindustrie haben ihre Produktion auf Masken umgestellt. Oft sind diese aber nicht als medizinische Produkte zertifiziert, bieten also nur eingeschränkten Schutz. Die Hersteller erklären, dass die Masken vor allem zum Fremdschutz dienen. Der Fachhändler kann damit also guten Gewissens seine Kunden bedienen. Damit er selber ebenso geschützt ist, sollten auch die Kunden Masken tragen.
Der Zubehör- und Taschenhersteller Fahrer Berlin fertigt Masken ohne medizinisches Zertifikat in Deutschland, das Zehnerpack kostet 110 Euro. Der Radbekleidungshersteller Biehler fertigt Masken in mehreren Qualitätsstufen, alle ohne medizinisches Zertifikat. Das Zehnerpack kostet bis zu 145 Euro. Auch das Schweizer Radbekleidungsunternehmen Odlo fertigt Masken und beliefert Fachhändler. Die Masken für den Fachhandel, diese sind keine medizinisch zertifizierten Produkte, kommen im Fünferpack, die unverbindliche Preisempfehlung beträgt 34,95 Euro. Sie sollen ab Anfang Mai lieferbar sein.
Der Bekleidungshersteller Protective hat bereits den Freistaat Bayern mit Millionen medizinisch zertifizierter Masken beliefert. Aktuell ist die komplette Produktion zwar fest verplant, aber der Geschäftsführer Michael Bogner teilte SAZbike mit, er erwartet innerhalb der kommenden drei bis vier Wochen wieder verfügbare Kontingente mit den Masken der Zertifizierungsklassen EN14683 und EN149:2001 (FFP2-Standard). Diese würden dann über Protectives Deutschlandzentrale in Passau direkt erhältlich sein, oder über die Antoniusapotheke in Deggendorf.
Abseits der Fahrradbranche plant beispielsweise der deutsche Hersteller Skylotec, ein Lieferant für Absturzsicherungen für Industrie- und Sportkletterer, die Fertigung medizinisch zertifizerter Masken. Eine Antwort zur Verfügbarkeit steht noch aus. Der portugiesische Bekleidungshersteller Viavesto verkauft seine waschbaren und wiederverwendbaren Masken im Zehnerpack und einzeln, zu je 7,95 Euro pro Stück. Diese sind in Deutschland verfügbar. Ein Zertifikat zur medizinischen Anwendung, etwa der zur Zeit stark nachgefragte FFP2-Standard, liegt nicht nicht vor. Auch mehrere italienische Bekleidungsunternehmen, darunter der Radtrikotspezialist Santini, fertigen Masken. Sie dürfen diese aber nach Auskunft des Deutschland-Vertriebs nicht exportieren.


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