Beratungs- und Verkaufshelfer
04.06.2018, 09:09 Uhr
Dealer Center Digital will Fachhandel digitalisieren
Mehr Umsatz, bessere Beratung und viel Zeitersparnis verspricht die neu gegründete Firma Dealer Center Digital dem Fachhandel. Die Macher hatten bereits das Beratungsterminal für Winora entwickelt.
Alex Thusbass meldet sich mit der Firma Dealer Center Digital GmbH zurück. Der frühere Geschäftsführer des Haibike Design Center Munich hat sein geistiges Baby, das Stehterminal mit digitaler Beratungs- und Verkaufshilfe, zusammen mit erfahrenen Experten weiterentwickelt. Deren Erstlingswerk ist Fachhändlern bereits als Winora Dealer Center bekannt. Das neue, offene Beratungs- und Verkaufswerkzeug unter dem Namen Bike Center wurde ebenso speziell für den Fahrradfachhandel entwickelt und ist jetzt nicht mehr an Marken gebunden. Es soll Ende Juni verfügbar sein.
„Praxisnahe, sinnvolle Digitalisierung im direkten Shop-Umfeld bietet enorme Chancen für den Fachhandel. Diese werden heute überhaupt nicht genutzt und damit liegt ein großer Wettbewerbsvorteil – vor allem gegenüber dem Online-Handel – schlichtweg brach. Das werden wir mit dem Bike Center jetzt radikal ändern und somit unseren Beitrag leisten, dass der Fachhandel die Digitalisierung voll für die eigene Wirtschaftlichkeit nutzen kann,“ erklärt Alex Thusbass, Geschäftsführer der Dealer Center Digital GmbH. Das neue Bike Center ist ein 1,8 Meter großes Terminal, das Händler in Sachen Beratung und Verkauf markenunabhängig unterstützen wird. Fachhändler und wartende Kunden navigieren per 24’‘-Touchscreen-PC auf Augenhöhe durch die Inhalte.
Das Team blickt auf über vier Jahre Erfahrung in Sachen digitalem POS zurück. Denn auch das Dealer Center, das exklusiv von der Winora-Staiger GmbH eingesetzt wird, wurde von Alex Thusbass zusammen mit der Campudus GmbH entwickelt. 2013 wurde das mehrfach ausgezeichnete System eingeführt und bis Juni 2017 inhaltlich betreut. Das Bike Center soll genauso einfach zu bedienen sein, aber deutlich mehr Funktionen bieten.
Offen und unabhängig
„Der größte Mehrwert ist jedoch die Markenunabhängigkeit: Händler können die Produktdaten ihrer Markenpartner direkt aus dem Portfolio des Dienstleisters Bidex beziehen und sie auf ihrem Bike Center anzeigen lassen“, erklärt Alex Thusbass. Den Fachhändlern stünden Daten von rund 75.000 Fahrradmodellen inklusive Spezifikationen und Bildern zur Verfügung. Lars Röttger, Geschäftsführer von Bidex, betont: „Aus unserer Sicht bietet das Bike Center eine optimale Digitalstrategie für den POS und damit für den stationären Fachhandel. Das unterstützen wir gerne mit Daten und Standards.“ Ein weiterer wichtiger Vorteil soll die schrittweise Anbindung des Bike Centers an die gängigen Warenwirtschaftssysteme werden.
Darüber hinaus soll das Bike Center den Verkäufer mit verschiedenen, intelligenten Beratungs-Tools unterstützen. „Beratungsqualität ist und bleibt einer der zentralen Erfolgsfaktoren für den Fachhandel. Ein gutes Beratungsgespräch hilft dem Kunden dabei, die richtige Produktentscheidung zu treffen“, so Thusbass. Er kennt das aus eigener Erfahrung: Seine Eltern sind Fahrradfachhändler. Auch darum soll das Bike Center entscheidungsrelevante Inhalte einfach und nutzerfreundlich darstellen. „Gerade dieser Bereich des Bike Centers wird um zusätzliche smarte Tools erweitert werden“, so Thusbass weiter.
Das Versprechen: höhere Beratungseffizenz
Schneller und besser zu beraten ist eines der Hauptziele der interaktiven Stele. Dies wird erreicht, indem das Bike Center digitale Systeme für Beratung nutzbar macht. Dazu gehören zum Beispiel eine schnelle Produktsuche nach vorgegeben Kriterien, das Abfragen von Beständen, oder auch das Bereitstellen von zentral aktualisiertem Wissen. Die üblichen Zeitfresser, wie der Gang zum Telefon oder das Blättern in Katalogen, sollen entfallen. Die Beratung wird dadurch kompakter, dichter und es bleibt mehr Zeit für das persönliche Gespräch.
Durch die direkte Bestellmöglichkeit kann jede Beratung mit einem Verkauf abgeschlossen werden, selbst bei nicht verfügbaren Produkten. Somit soll ein völlig neuer Verkaufskanal entstehen: In-store-E-commerce könnte man es nennen. Das ergibt eine schlagkräftige Kombination: Die Empathie des Menschen, gepaart mit den Möglichkeiten eines digitalen Systems, gegen die sich der reine Online-Handel schwertun wird.
Durch die direkte Bestellmöglichkeit kann jede Beratung mit einem Verkauf abgeschlossen werden, selbst bei nicht verfügbaren Produkten. Somit soll ein völlig neuer Verkaufskanal entstehen: In-store-E-commerce könnte man es nennen. Das ergibt eine schlagkräftige Kombination: Die Empathie des Menschen, gepaart mit den Möglichkeiten eines digitalen Systems, gegen die sich der reine Online-Handel schwertun wird.
Die Kosten
„Trotz der sehr kostenintensiven Entwicklung und dem Einsatz von hochwertiger Hardware setzen wir alles daran, die Kosten für die Händler so gering wie möglich zu halten,“ erklärt Thusbass. Das Bike Center soll monatlich netto 69,- Euro und einmalig netto 499,- Euro kosten. Darin enthalten sind der 24“-Touchscreen-PC, die Stele, alle Updates sowie ein kompletter Hard- und Softwaresupport. Einige Partner aus der Industrie bieten Subventionierungspakete für ihre Händler, die die Kosten für das Bike Center nochmals zusätzlich senken sollen. Diese sollen in den nächsten Wochen bekannt gegeben werden.
Die eigens dafür gegründete Dealer Center Digital GmbH hat es sich zum Ziel gesetzt, das Bike Center als offenes und unabhängiges Branchentool im Markt zu etablieren. Künftig soll es immer weitere, intelligente sowie praxisnahe Lösungen für eine realistische und damit erfolgreiche Digitalisierung des stationären Handels geben, auch für Hersteller: „Wir richten unser Angebot auch an alle Marken, die sich über das BikeCenter im Fachhandel umfassend präsentieren wollen, ohne sich um die kostenintensive Entwicklung und Wartung kümmern zu müssen.“
Erfahrenes Team
Mitgründer der Dealer Center Digital GmbH ist der langjährige Entwicklungspartner, die Campudus GmbH, mit der auch das Dealer Center entstanden ist. Aus deren Reihen wechseln zwei leitende Mitarbeiter in die neue Firma. Oliver Ertelt wird in der Dealer Center Digital GmbH neben Thusbass die Geschäftsführung übernehmen. Außerdem mit an Bord ist der Lead-Developer Alexander Vetter, in der Rolle des CTO. Zusammen wollen sie sukzessive das mehrköpfige Team ausbauen.
„Wir gehen davon aus, dass in fünf bis sieben Jahren solche Systeme im Fachhandel Standard sein werden. Deshalb laden wir alle Händler dazu ein, sich schon heute ein eigenes Bild vom Bike Center zu machen. Entweder live auf den anstehenden Messen und Events oder per kostenlosem Testmonat direkt in ihrem Shop,“ erklärt Oliver Ertelt.
Kostenloser Test
Auf www.bike.center können sich Händler für einen unverbindlichen Test anmelden. Die Stückzahlen für die Testversionen seien jedoch begrenzt und sollen an die schnellsten Interessenten vergeben werden. Ab Ende Juni soll das Bike Center verfügbar sein.