Geschäftsbericht 2023 und Prognose 14.02.2024, 09:02 Uhr

Shimano rechnet 2024 mit weiter sinkenden Umsätzen

Der japanische Komponentenhersteller Shimano hat seine Bilanz für das Geschäftsjahr 2023 vorgelegt. Wie es sich bereits abgezeichnet hatte, sind Umsatz und Gewinn im Vergleich zum Vorjahr eingebrochen. Die Prognose für 2024 ist verhalten.
Shimano hat Zahlen für 2023 vorgelegt.
(Quelle: Shutterstock / JHVEPhoto)
Shimano setzte im Zeitraum 1. Januar bis 31. Dezember 2023 insgesamt 474.362 Millionen Yen (rund 2,95 Milliarden Euro) um – 24,6 Prozent weniger als im Vorjahr. Das Betriebsergebnis belief sich auf 83.653 Millionen Yen (rund 520 Millionen Euro). Das entspricht einem Rückgang von 50,5 Prozent im Vergleich zu 2022.
Shimano begründet das Ergebnis mit der straffen Geldpolitik zur Eindämmung der Inflation, die vor allem in Europa und den USA praktiziert wurde. Auch die schlechte Konjunktur durch den Krieg in der Ukraine und im Nahen Osten sowie eine Verlangsamung des Wirtschaftsaufschwungs in China haben laut Unternehmen die Wirtschaft unter Druck gesetzt. In Japan habe sich zwar die Wirtschaftstätigkeit und die Nachfrage von Touristen aus dem Ausland erholt, aber das Lohnwachstum habe kaum mit dem Preisanstieg Schritt halten können, was zu einer mäßigen wirtschaftlichen Erholung führte.

Interesse hoch, Lagerbestände auch

Obwohl sich der Fahrrad-Boom 2023 abkühlte, blieb das Interesse an Fahrrädern als langfristiger Trend hoch, so Shimano. Andererseits blieben die Lagerbestände im Allgemeinen ebenfalls hoch, trotz der laufenden Anpassungen von Angebot und Nachfrage. Auf dem europäischen Markt habe das starke Interesse an Fahrrädern in den Hauptmärkten Deutschland und Benelux angehalten, dennoch blieben die Lagerbestände auf hohem Niveau.
Auf dem nordamerikanischen und asiatischen Markt war das Interesse an Fahrrädern zwar ungebrochen, der Einzelhandelsumsatz mit Fahrrädern war jedoch schwach, was auf die Inflation und allgemeine wirtschaftliche Unsicherheiten zurückzuführen sei. Auch hier blieben die Lagerbestände auf hohem Niveau.

Prognose 2024

Shimano erwartet auch 2024 ein herausforderndes Jahr. Steigende Rohstoffpreise und die Stagnation der Logistik aufgrund geopolitischer Risiken, wie die weiter anhaltende Situation in der Ukraine und die zunehmenden Spannungen im Nahen Osten, könnten die globalen Lieferketten stören und Abwärtsdruck auf die Wirtschaft ausüben. Darüber hinaus könnten die Ergebnisse der für 2024 angesetzten Wahlen in wichtigen Ländern und Regionen sowie Änderungen der Zinspolitik in verschiedenen Ländern die Wirtschaft beeinflussen.
Während die vor allem in Europa und den USA verfolgte geldpolitische Straffung Anzeichen einer Lockerung zeigt, erwarte man in Europa dank sinkender Inflationsraten und einer Verbesserung des Beschäftigungsumfelds eine moderate wirtschaftliche Erholung. In den USA hingegen besteht die Sorge, dass die Präsidentschaftswahlen im Jahr 2024 die Wirtschaft beeinflussen könnten.
In China könnte die wirtschaftliche Erholung aufgrund der anhaltenden Stagnation auf dem Immobilienmarkt weiterhin schwach ausfallen. In Japan werde eine moderate wirtschaftliche Erholung erwartet, da Lohnerhöhungen und die Wirtschaftspolitik der Regierung die Normalisierung der wirtschaftlichen Aktivitäten unterstützen. Eine instabile internationale Situation und Änderungen in der Geldpolitik der Regierung könnten sich jedoch auf die Wirtschaft auswirken.
Shimano rechnet für das Geschäftsjahr 2024 mit einem Umsatz von 420.000 Millionen Yen (rund 2,6 Milliarden Euro) – also einem erneuten Rückgang um 11,5 Prozent. Das Betriebsergebnis soll auf 53.000 Millionen Yen (rund 330 Millionen Euro) um 36,6 Prozent fallen. Der Aktienkurs fiel nach der Veröffentlichung der Zahlen um rund fünf Prozent.



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