Virtueller Sport mit Profis 24.01.2019, 08:55 Uhr

E-Sportanbieter Zwift startet Ligabetrieb

Der Anbieter Zwift hat den Betrieb seiner E-Radsportliga aufgenommen. Auch Profiteams fahren mit. Zum Start war Bradley Wiggins, Sieger der Tour de France von 2012, dabei.
In der Liga treten Teams in virtuellen Online-Rennen gegeneinander an.
(Quelle: Zwift)
Der Ligamodus von Zwift, einer Online-Trainings- und Rennplattform für Radfahrer, hat mit 15 Teams seinen Betrieb aufgenommen. Vier Pro Continental-Teams, neun UCI Continental-Teams und zwei Teams aus der Zwift-Community bilden die 15 Teams der Liga. Die Frauenliga, bestehend aus sechs Profi-Frauenmannschaften und zwei Zwift-Community-Teams, soll im Februar beginnen. Die erste Runde der „Kiss Super League“ für Männer wurde im Londoner Flagship-Store von Pinarello ausgetragen. Team Wiggins Le Col war vor Ort mit seinem Gründer Bradley Wiggins, Gewinner der Tour de France 2012, fünfmaliger Goldmedaillengewinner der Olympischen Spiele und Stundenweltrekordhalter. Die Plattform soll nach Angaben des Anbieters die erste Sportliga überhaupt sein, in der Profisportler vertreten sind. 
Zunächst läuft die so genannte „Kiss Super League“ als Demonstrationsversion mit reduzierten Funktionen. Seinen vollen Betrieb mit allen Funktionen soll das Zwift E-Racing-Produkt ab 2020 aufnehmen. „Der professionelle Radsport hat Zwift als Trainingsplattform angenommen, zudem hat sich Zwift als Talent-ID-Plattform für den professionellen Radsport bewährt. Jetzt ist es an der Zeit, das Thema E-Sports weiter voranzutreiben und dabei einen Mehrwert für den professionellen Radsport zu schaffen “, sagt Eric Min, CEO von Zwift. „Unser Ziel ist es, eine neue Sportart innerhalb einer Sportart zu schaffen, die von Radprofis, Amateurradfahrern und Radsportlern auf der ganzen Welt gefeiert wird“.
Teamchef Bradley Wiggins meint: „BMX kam in den 80ern aus dem Nichts, als ich ein Kind war. Jetzt ist es eine olympische Disziplin. Diese Geschichte des Radfahrens entwickelt sich ständig weiter und als Vater möchte ich, dass unser Sport für Jugendliche zugänglich ist und Inspiration bietet. Wenn ein Computerspiel Kinder vom Sofa auf ein Fahrrad bringen kann, um zu trainieren und an Wettkämpfen teilzunehmen, dann bin ich ein Unterstützer.“
Zwift zielt darauf ab, eine Generation jüngerer Radfahrer und ein breiteres Publikum für den Radsport zu begeistern, indem das Rennerlebnis als Spiel dargestellt wird. „Wir sind nicht hier, um uns mir den gewaltigen Kulissen der Monumente und Grand Tours des Pro-Radsports zu messen", sagt Craig Edmondson, der kürzlich von der englischen Premier League zu Zwift gekommen ist, um das E-Sport-Geschäft zu leiten. „Unsere Rolle ist es, dem Radsport etwas ganz Neues zu geben. Durch das Gamifizieren von Rennen werden wir ein unterhaltsames Format liefern und dem Radsport eine zusätzliche Dimension hinzufügen. Teambasiertes Fahren, mit Windschatteneffekt, Verwendung von Power-Ups, Kurs-Kenntnisse und die Unterschiede in der Rennphysik machen Zwift zu einem neuen Spielfeld für Radsport-Wettbewerbe. Watt pro Kilogramm ist nur einer von vielen Schlüsselfaktoren. “ 
Canyon-Sram-Fahrerin Tanja Erath sagt: „Es ist eine großartige Gelegenheit für Frauen, die Fahrrad fahren. Ich fühle den Druck etwas, da Augen auf mich gerichtet sein werden. Dies ist mein zweites Jahr als Radprofi, daher weiß ich, wie man gut in einem Team fährt. Ich habe viel Erfahrung mit Zwift, deshalb kann ich jetzt meine Erfahrungen mit dem Team teilen und nicht andersherum!“ 
Neben der Profiliga haben Zwift und Kiss Racing den Start einer Liga auf Basis von Amateurwettbewerben bestätigt. „Kiss ist in seinem Ursprung eine Community-Organisation, und wir möchten unseren Wurzeln treu bleiben“, so der Kiss-Gründer Glen Knight.


Das könnte Sie auch interessieren