Radunfälle nehmen zu 24.04.2025, 12:50 Uhr

ADFC fordert mehr Schutz für Radfahrende

Laut neuen Zahlen des Statistischen Bundesamts stieg die Zahl der getöteten Radfahrenden zwischen 2014 und 2024. Der ADFC fordert einen schnelleren Ausbau sicherer Radwege und eine stärkere Förderung von Verkehrssicherheit.
Caroline Lodemann, politische Bundesgeschäftsführerin des ADFC
(Quelle: Adfc)
Das Statistische Bundesamt (Destatis) hat neue Daten zu Fahrradunfällen veröffentlicht, die besorgniserregende Trends aufzeigen. Demnach ist die Zahl der getöteten Radfahrenden in den Jahren 2014 bis 2024 gestiegen. Diese Entwicklung steht im Widerspruch zu den allgemeinen Bemühungen, die Verkehrssicherheit des insgesamt zunehmenden Radverkehrs zu verbessern. Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) reagiert mit deutlicher Kritik und fordert von der Bundesregierung mehr Engagement für die Sicherheit von Radfahrenden.

Sichere Radwege und Tempo 30 als Regelgeschwindigkeit

Caroline Lodemann, Bundesgeschäftsführerin des ADFC, erklärte: „Es ist gut, dass Radfahren immer beliebter wird – es fördert die Gesundheit, schützt das Klima und macht Städte lebenswert. Doch die steigende Zahl der verunglückten Radfahrenden ist alarmierend. Über 400 Tote und mehr als 90.000 Verletzte jährlich sind eine erschütternde Bilanz. Besonders besorgniserregend ist, dass 70 Prozent der Radfahrenden sich im Verkehr unsicher fühlen.“ Lodemann weist auf die mangelnde Radinfrastruktur hin, die häufig die Ursache für Unfälle ist: „Radwege sind oft beschädigt, zu schmal oder fehlen ganz. Radfahrende müssen sich die Fahrbahn mit dem Auto- und Lkw-Verkehr teilen, was gefährlich ist, besonders an Kreuzungen und an Ampeln, wenn Autos und Radfahrende gleichzeitig Grün bekommen. Auch das Ausweichen auf den Gehweg aufgrund fehlender Radwege führt zu Unfällen.“

Dringender Handlungsbedarf für eine sichere Radinfrastruktur

Der ADFC fordert eine flächendeckende, sichere Infrastruktur für Radfahrende. Lodemann betont: „Die Vision Zero im Koalitionsvertrag – also die Reduzierung von Todesopfern und Schwerstverletzten im Straßenverkehr auf Null – ist weiterhin weit entfernt. Damit diese Vision Realität wird, braucht es einen schnellen Ausbau physisch geschützter Radwege und eine Reduzierung der Geschwindigkeit innerorts auf Tempo 30 als Standard. Kreuzungen, an denen viele Unfälle passieren, müssen besonders gesichert werden, etwa durch eigene Wegeführungen und Ampelschaltungen für Radfahrende.“ Der ADFC setzt sich weiterhin für eine politische Lösung ein, die eine sichere Mobilität für Radfahrende und eine Verbesserung der Straßeninfrastruktur garantiert.

Die Unfallzahlen

Im Jahr 2024 starben insgesamt 441 Radfahrende bei Unfällen, darunter 192 Pedelec-Nutzerinnen und -Nutzer. Im Vergleich zu 2014 ist diese Zahl um 11,4 Prozent gestiegen, während die Gesamtzahl der Verkehrstoten im selben Zeitraum um 22,4 Prozent sank. Besonders alarmierend: Fast zwei Drittel (63,5 Prozent) der getöteten Radfahrenden waren 65 Jahre oder älter. Unfälle treten häufig an Kreuzungen auf, wo Radfahrer und Auto- beziehungsweise Lkw-Verkehr aufeinandertreffen. Autofahrerinnen und -fahrer sind in mehr als 70 Prozent der Unfälle beteiligt – ein deutliches Signal für die Notwendigkeit eines zügigen Ausbaus sicherer Radwege und einer besseren Verkehrssicherheit.



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