„Nicht im Ernst, liebe Koalitionäre“ 27.03.2025, 10:00 Uhr

ADFC kritisiert fehlendes Engagement für den Nationalen Radverkehrsplan

Die aktuellen Koalitionsverhandlungen von Union und SPD lassen klare Zusagen für den Radverkehr vermissen. Der ADFC kritisiert insbesondere das fehlende Bekenntnis zum Nationalen Radverkehrsplan 3.0 sowie die nicht vorgesehene „Fahrradmilliarde“.
Ihr fehlt ein klares Bekenntnis der potenziellen künftigen Regierung zum Radverkehr: Caroline Lodemann vom ADFC
(Quelle: ADFC / Deckbar)
Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) sieht die Chance, Deutschland zu einem Vorreiter der Fahrradmobilität zu machen – doch dazu braucht es klare politische Zusagen und eine gesicherte Finanzierung. ADFC-Bundesgeschäftsführerin Caroline Lodemann kommentiert: „Deutschland braucht ein leistungsfähiges Verkehrssystem. Union und SPD haben in den Koalitionsverhandlungen offensichtlich vergessen, ernsthaft über einen zentralen Bestandteil – den Radverkehr – zu sprechen. Das Fahrrad, das gestern im Bundesverkehrsministerium noch als ‚Hoffnungsträger‘ für den modernen Verkehr apostrophiert wurde, steht im Koalitionspapier mit einem nichtssagenden Halbsatz? Nicht im Ernst, liebe Koalitionäre. Deutschland hat das Potenzial, ein Rollenmodell der Fahrradmobilität zu werden – mit massenhaft Pluspunkten für Gesundheit, Klimaschutz, Bezahlbarkeit, Stauentlastung und Lebensqualität. Aber das kommt nicht mit einer Randnotiz.“
Lodemann fordert eine verlässliche Finanzierung des Radverkehrs: „Wir brauchen ein klares Bekenntnis zum Fahrradland Deutschland, zum kräftigen Ausbau der Radwegenetze, zu Radschnellwegen, Fahrradbrücken und sicheren Abstellanlagen. Vor allem aber fehlt die Fahrradmilliarde – also eine verbindliche, jährliche Finanzierung, die Planungssicherheit für Bund, Länder und Kommunen schafft. Sie könnte beispielsweise im Sondervermögen Infrastruktur verankert werden. Ohne auskömmliche Finanzierung bleibt unsere Radinfrastruktur ein Flickenteppich und sicherer Radverkehr eine Wunschvorstellung. Das erhebliche Potenzial des Radverkehrs darf keine vernünftige Regierung liegenlassen.“


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