Impulspapier „Das Fahrrad stärkt!“ 07.03.2025, 10:35 Uhr

Fahrradverbände fordern klare Maßnahmen von neuer Bundesregierung

Der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club (ADFC) und die Verbände der Fahrradwirtschaft – VSF, ZIV und Zukunft Fahrrad – richten einen deutlichen Appell an die künftige Bundesregierung. Ziel sei es, das Fahrrad als Schlüssel zur nachhaltigen Verkehrswende zu etablieren.
Es werden entschlossene politische Maßnahmen gefordert, um das Fahrrad in der Wirtschafts- und Verkehrspolitik der neuen Bundesregierung fest zu verankern.
(Quelle: ZIV)
Deutschland ist ein weltweit bedeutsamer Produktions- und Innovationsstandort für Fahrräder und E-Bikes. Mit 360.000 Arbeitsplätzen und Milliardenumsätzen trägt die Branche maßgeblich zur Wirtschaft bei. In ihrem Impulspapier „Das Fahrrad stärkt!“ fordern die Fahrradverbände deshalb verlässliche politische Rahmenbedingungen, um diesen Status langfristig zu sichern.

Vier Kernforderungen an die neue Regierung

  1. Wirtschaftsfaktor Fahrrad nutzen: „Die Fahrradwirtschaft in Deutschland ist stark! Sie ist Motor und Innovationstreiber für den weltweiten Fahrradmarkt. Um die Wertschöpfung am Standort nachhaltig sichern zu können, müssen wir in Netzwerke und Cluster eingebunden werden, brauchen gezielte Unterstützung bei der Digitalisierung der Branche und flexiblere Ausbildungsangebote für Quer- und Seiteneinsteiger. Die Aufwendungen für echten Fortschritt sind gering, das Potenzial auf mehreren gesellschaftlichen Ebenen hingegen groß“, sagt Uwe Wöll, Geschäftsführer beim Verband VSF.
  2. Verfügbarkeit und Nutzung von Fahrrädern fördern: „Fast die Hälfte der Menschen in Deutschland will häufiger mit dem Fahrrad oder E-Bike fahren. Um das zu unterstützen, sollte die kommende Bundesregierung den Zugang zu Fahrrädern und E-Bikes mit verschiedenen Maßnahmen aktiv fördern und damit den Jobmotor Fahrradwirtschaft in Deutschland weiter stärken. Das Dienstrad-Leasing muss ins Einkommensteuergesetz, dazu sollten Mobilitätsbudgets vereinfacht werden. Die Integration von Bike-Sharing in den ÖPNV oder die Neuausrichtung der öffentlichen Beschaffungs- und Vergabepolitik sind weitere wirkungsvolle Hebel. Grundsätzlich sollte das Fahrrad bei Investitions- und Förderprogrammen immer mitgedacht werden, zum Beispiel bei der Elektromobilität“, sagt Wasilis von Rauch, Geschäftsführer des Verbandes Zukunft Fahrrad.
  3. Ungeschützte Verkehrsteilnehmende besser schützen: „Wir wünschen uns ein klares Bekenntnis der neuen Bundesregierung beim Thema Verkehrssicherheit, denn diese ist eine entscheidende Voraussetzung für unsere sehr erfolgreiche deutsche Fahrradindustrie und deren Absatzmarkt mit Produkten made in Germany! Nur wer sich auf unseren Straßen sicher fühlt, kauft unsere Fahrräder“, sagt Burkhard Stork, Geschäftsführer beim ZIV – Die Fahrradindustrie.
  4. Radverkehrsinfrastruktur an Bedarf und Potenzial ausrichten: „Radfahren ist die Mobilität der Zukunft. Um das Potenzial im Radverkehr voll auszuschöpfen, brauchen wir stabile und verlässliche Investitionen in die Infrastruktur. Lückenlose, sichere und komfortable Radwegenetze mit verbindlichen Standards und moderne Abstellanlagen an Bahnhöfen und Haltestellen gibt es nicht umsonst. Der Bund muss dafür eine Milliarde Euro pro Jahr bereitstellen und langfristig mit einer festen Säule für den Radverkehr im geplanten Sondervermögen für die Infrastruktur absichern. Die Mittel sind gut angelegt: Gute Radinfrastruktur führt zu mehr Radverkehr, die Vorteile liegen auf der Hand – weniger Stau, bessere Luft, gesündere Menschen“, sagt Caroline Lodemann, Geschäftsführerin beim ADFC.

Fazit

Die Verbände erwarten von der neuen Bundesregierung ein deutliches Bekenntnis zum Fahrrad als Verkehrsmittel und Wirtschaftsfaktor. Die Förderung der Fahrradwirtschaft, der Ausbau der Infrastruktur und klare Sicherheitskonzepte sind entscheidend, um Deutschland als führenden Fahrradstandort zu stärken und das Potenzial des Radverkehrs voll auszuschöpfen. Das Paper in voller Länge gibt es hier zu lesen.



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