Economic Experts Survey
20.01.2025, 10:32 Uhr

Angst vor Trump dominiert in Westeuropa und den USA

Die wirtschaftlichen Erwartungen an eine mögliche zweite Amtszeit von Donald Trump variieren weltweit stark, wie der aktuelle Economic Experts Survey des Ifo Instituts und des Instituts für Schweizer Wirtschaftspolitik zeigt. 
Heute Abend wird Donald Trump als 47. US-Präsident vereidigt
(Quelle: Shutterstock / Anna Monaymaker)
Während in Westeuropa und den USA extreme Skepsis herrscht, sind die Aussichten in Afrika, Lateinamerika und Asien weit weniger düster – teils sogar positiv. In den USA und Europa erwarten rund 80 Prozent der Expertinnen und Experten negative Auswirkungen auf den internationalen Handel und das Wirtschaftswachstum. „Die Sorge, dass Donald Trump der Wirtschaft schadet, ist vor allem in westlichen Industrieländern verbreitet“, sagt Ifo-Forscher Niklas Potrafke. „In Afrika, Lateinamerika und Asien rechnen die Experten dagegen kaum mit negativen Effekten auf das Wirtschaftswachstum ihrer Länder.“
In Zentral- und Südasien sowie in Teilen Afrikas sehen die Befragten Trumps mögliche Wiederwahl optimistischer. Die Expertinnen und Experten dieser Regionen verbinden mit einer erneuten US-Präsidentschaft Chancen auf wirtschaftliches Wachstum und eine weniger restriktive Handelspolitik.
Auch bei der Frage, welchen Beitrag Trump zur Lösung aktueller Konflikte leisten kann, sind die Meinungen sehr ungleich verteilt. Während die Befragten in den USA und Europa auch hier negative Effekte befürchten, äußern Expertinnen und Experten in Afrika, Osteuropa, Zentral- und Südasien sogar positive Erwartungen. In der Ukraine hofft die Mehrheit beispielsweise auf den Einfluss von Trump, in Deutschland sieht man Trumps Einfluss dagegen mehrheitlich negativ.
Eine Ausnahme bildet die Einschätzung zu Trumps Einfluss auf die Klimapolitik. Hier herrscht weltweit Konsens: 78 % der Befragten erwarten negative Auswirkungen auf den globalen Klimaschutz.
Die Ergebnisse der Umfrage basieren auf der Befragung von 1.398 Expertinnen und Experten aus 125 Ländern zwischen dem 4. und 18. Dezember 2024.


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