RS 2 im Münsterland
06.12.2021, 12:00 Uhr
Bocholter Bürgerinitiative gegen Radschnellweg
In Bocholt formiert sich Widerstand gegen den geplanten Radschnellweg: Eine Bürgerinitiative sammelt Unterschriften gegen den Radweg. Die Argumente: Naturschutz und Bahnverkehr.
Wie die Bürgerinitiative „Bocholt stimmt ab“ erklärt, hat der Rat der Stadt Bocholt im September mit den Stimmen von CDU und FDP für den Bau eines Radschnellweges auf der alten Bahntrasse zwischen Bocholt und Rhede gestimmt. „Wir befürworten den Bau von Rad(schnell)wegen, halten aber den Bau dieses Radschnellweges auf dieser Trasse aus mehreren Gründen für falsch“, so die Initiative.
Die Initiative argumentiert mit der Zerstörung der Natur auf der für den Radweg vorgesehenen alten Bahntrasse und Problemen durch Flächenversiegelung: Die Strecke ist 6,9 Kilometer lang, der Radschnellweg wäre 7 Meter breit. Außerdem gäbe es bereits Alternativrouten innerhalb der Stadt und zwischen Bocholt und Rhede, die nur saniert und ausgebaut werden müssten. Und eine mögliche, zukünftige ÖPNV-Verbindung nach Münster wäre durch den Bau nicht mehr möglich.
Initiiert wird die Aktion von Bocholter Bürgern. Zunächst gab es zwei Initiativen, die sich mittlerweile vereint haben. Ziel des Bürgerbegehrens sind knapp 4.000 Unterschriften. Diese müssen von den etwa 58.500 Kommunalwahlberechtigten in Bocholt abgegeben werden. Gelingt dies, befindet der Stadtrat über die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens, was bei positivem Bescheid zu einem Bürgerentscheid führen kann. Der insgesamt 45 km lange Radschnellweg durchs Westmünsterland, auch genannt „RS 2“, führt von Isselburg nach Velen und soll in wesentlichen Teilen auf der ehemaligen Bahnstrecke Isselburg - Coesfeld liegen. Die Machbarkeitsstudie dafür findet sich hier.