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Zukunft Fahrrad präsentiert Positionspapier

Der Verband Zukunft Fahrrad fordert, dass die Fahrradwirtschaft von der neuen Bundesregierung mehr berücksichtigt wird. Dazu gehören u.a. effizientere Bürokratie, Unterstützung bei der Digitalisierung sowie verbesserte Qualifizierungs- und Weiterbildungsmaßnahmen.
Zukunft Fahrrad fordert von der nächsten Regierung mehr Einsatz für die Verkehrswende.
(Quelle: Shutterstock/stockwerk-fotodesign)
Laut Zukunft Fahrrad befindet sich die Mobilitätswirtschaft in einer Umbruchphase, die politisch begleitet werden muss. In der Fahrradwirtschaft stecke viel zusätzliches Potenzial für den Wirtschaftsstandort Deutschland. Dafür müssen unter anderem Innovationscluster der Fahrradbranche aufgebaut und gefördert werden und die Branche in bestehende regionale Transformationsnetzwerke eingebunden werden.
Das erfolgreiche Modell des Dienstrad-Leasings müsse mit einer eigenständigen gesetzlichen Regelung im Einkommensteuergesetz festgeschrieben werden. Dadurch werde mehr Rechtssicherheit geschaffen und die Marktstabilität langfristig gesichert.
Um Arbeitnehmer Wahlfreiheit bei ihrer Mobilität zu geben, müssen Mobilitätsbudgets im Einkommensteuergesetz einfach geregelt werden. Eine pauschale Besteuerung von Mobilitätsleistungen erleichtere es Unternehmen, ihren Mitarbeitenden ein flexibles Mobilitätsbudget anzubieten, das Bikesharing, Fahrrad-Abos, ÖPNV- und Bahnfahrten sowie Carsharing umfasst. Dies trage auch zur Steigerung von Gesundheit, Verkehrssicherheit und Klimaschutz bei.

Für Sicherheit und fairen Wettbewerb

Zukunft Fahrrad ist des Weiteren der Ansicht, dass eine sichere, komfortable und durchgehende Infrastruktur die Voraussetzung dafür ist, dass die Produkte der Fahrradwirtschaft ihren Platz auf den Straßen finden. Sie ist außerdem entscheidend, um die „Vision Zero“ – null Verkehrstote – zu erreichen.
Die jährlichen Bundesinvestitionen für den Ausbau der Fahrradinfrastruktur und die Verknüpfung von ÖPNV, Bahn und Fahrrad sollen demnach auf eine Milliarde Euro pro Jahr verdoppelt werden. Nur mit einer adäquaten Finanzierung könne ein flächen- deckendes Netz mit ausreichend Radwegen in Städten sowie an Bundes-, Landes- und Kreisstraßen entstehen.
Außerdem müsse der Nationale Radverkehrsplan 3.0 verbindliche Zwischenziele erhalten, um den Fortschritt messbar zu machen. Ein regelmäßiger, systematischer Fortschrittsbericht stelle sicher, dass die gesetzten Ziele bis 2030 erreicht werden. Ferner sei für den Ausbau von Radverkehrsnetzen und die Verknüpfung mit dem öffentlichen Personenverkehr eine gesetzliche Regelfinanzierung notwendig.

Innovationsstandort und Leitmarkt

Zukunft Fahrrad bezeichnet Deutschland in dem Positionspapier als zentralen Innovationsstandort und globalen Leitmarkt für Fahrräder: Mittlerweile sind über 12,0 Millionen E-Bikes auf den Straßen der Bundesrepublik. Mehr als 50 Prozent der im Jahr 2023 verkauften Fahrräder hatten einen Elektroantrieb. Das in Deutschland entwickelte Dienstrad-Leasing ist eine erfolgreiche Innovation und ein internationaler Wachstumsimpuls für die Branche. Bikesharing als Teil des ÖPNV schließt wichtige Mobilitätslücken.
Zudem profitieren rund 500.000 Beschäftigte vom „Wirtschaftsfaktor Fahrrad“ durch die mittelständisch geprägte Branche. 77.500 Menschen sind in den Sektoren Handel, Herstellung und Dienstleistungen beschäftigt. Hinzu kommen 129.500 Beschäftigte, die indirekt oder induziert profitieren. Der Fahrradtourismus sichert weitere 284.000 Beschäftigte. Der Boom der Branche während der Corona- Pandemie, als mehr Platz für Fahrräder auf den Straßen geschaffen wurde und der Bundeshaushalt für den Radverkehr kurzfristig erhöht wurde, habe deutlich gezeigt, dass gute Infrastruktur zu mehr Radverkehr führt.
Investitionen in den Ausbau sind laut Positionspapier ein starkes Signal und geben der Fahrradwirtschaft einen entscheidenden Impuls. Grundsätzlich müssen zukunftsweisende Branchen stärker in den Fokus rücken. Die Fahrradwirtschaft könne einen entscheidenden Beitrag leisten, nicht nur zu wirtschaftlichem Wachstum, sondern auch zur Erreichung der Klimaziele. Denn Radverkehr biete eine nachhaltige Lösung für bezahlbare, gesunde und emissionsfreie Mobilität – sowohl in städtischen Gebieten als auch auf dem Land.


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