GfK-Studie
16.05.2023, 11:41 Uhr
Konsumenten kaufen wieder häufiger nachhaltig
Sind die deutschen Konsumenten und Konsumentinnen eher bereit, ihr Geld für nachhaltige Produkte auszugeben, wenn die allgemeine Konsumlaune steigt? Das Institut GfK (Nürnberg) bestätigt dies.
So habe sich die Verbraucherstimmung im April gegenüber Januar 2023 wieder aufgehellt. Die GfK misst dies mit einem Index, dieser steigt um 6,6 Punkte auf 99,9 Punkte. Auch das Bewusstsein der Verbraucherinnen und Verbraucher für soziale Nachhaltigkeit und ihre Erwartungen an ein verantwortungsvolles Handeln von Unternehmen nehmen zu.
Die Sorge um Inflation und hohe Energiekosten führten Anfang des Jahres dazu, dass die Konsumenten und Konsumentinnen in Deutschland weniger Einkäufe unter Nachhaltigkeitsaspekten planten. Unter dem Einfluss des sich weiterhin positiv entwickelnden Konsumklimas sind sie nun wieder häufiger bereit, nachhaltig einzukaufen. Entsprechend steigt der Index für nachhaltige größere Anschaffungen von 93,8 Punkten im Januar auf nun 101,9 Punkte. Etwas moderater entwickelt sich der Index für nachhaltige Lebensmittel und Drogerieartikel. Er steigt von 92,9 Punkten im Januar auf 98,6.
Mehrpreisbereitschaft für Nachhaltigkeit
Auch wenn der Markt für technische Konsumgüter zu Jahresbeginn insgesamt rückläufig war, hält der Trend zu energieeffizienten Geräten an. Der Anteil der Konsumenten, die in den nächsten zwölf Monaten größere Anschaffungen unter Berücksichtigung von Nachhaltigkeitsaspekten planen, stieg im April auf 29 Prozent (+2 Prozentpunkte). Mit 70 Prozent nahezu konstant bleibt der Anteil der Konsumentinnen, die planen nachhaltig zu kaufen und dafür auch bereit sind, tiefer in die Tasche zu greifen.
„Auf den ersten Blick scheint die Mehrpreisbereitschaft der Konsumenten für Artikel des täglichen Bedarfs etwas geringer als bei größeren Anschaffungen“, sagt Petra Süptitz, Nachhaltigkeitsexpertin bei GfK. „Die Konsumenten wissen aber, dass sie gerade bei Lebensmitteln auf günstigere nachhaltige Produkte ausweichen können und tun das auch. Sie kaufen weiterhin Bioprodukte ein, sind dabei aber preisbewusster, vergleichen Angebote und greifen häufiger zu Alternativen wie etwa den Bio-Handelsmarken der Discounter.“
Sowohl bei größeren Anschaffungen als auch bei Lebensmitteln und Drogerieprodukten sind es vor allem Verbraucher und Verbraucherinnen mit höheren Haushaltsbudgets, die nachhaltig einkaufen. Menschen mit geringerem Einkommen geben hingegen häufig an, dass ihnen ökologisch nachhaltige Produkte zu teuer sind.