GfK-Konsumklima 28.11.2024, 11:15 Uhr

Verbraucherstimmung ist im November eingetrübt

Das GfK-Konsumklima, von GfK und dem Nürnberg Institut für Marktentscheidungen (NIM) herausgegeben, rückt gesunkene Einkommenserwartungen und Sparneigung der Deutschen in den Fokus.
Gedämpfte Einkommenserwartungen und Sparneigungen machen dem Konsumklima in Deutschland zu schaffen.
(Quelle: Shutterstock / FOTOGRIN)
Vor allem die deutlich gesunkenen Einkommenserwartungen für die nächsten zwölf Monate, aber auch eine leicht rückläufige Anschaffungsneigung führen dazu, dass die zuletzt vorsichtige Erholung des Konsumklimas einbricht. Eine wieder steigende Sparneigung, die um 4,7 Punkte zulegt, verstärkt den negativen Trend.
Die Einkommenserwartung verliert deutlich und die Anschaffungsneigung verzeichnet leichte Rückgänge. Da gleichzeitig die Sparneigung ansteigt, geht die Prognose für den letzten Monat dieses Jahres deutlich zurück. Für Dezember wird für das Konsumklima im Vergleich zum Vormonat (revidiert minus 18,4 Punkte) ein Rückgang von 4,9 Zählern auf minus 23,3 Punkte gemessen – es befindet sich damit auf ähnlichem Niveau wie im Dezember 2023.
„Die letzten Wochen des Jahres enden mit einem deutlichen Rückschlag beim Konsumklima. Die für Dezember gemessenen -23,3 Punkte sind der tiefste Stand seit Mai dieses Jahres (Mai 2024: minus 24 Zähler). Die Konsumstimmung im Land befindet sich aktuell also auf einem vergleichbar niedrigen Niveau wie Ende 2023“, erklärt Rolf Bürkl, Konsumexperte beim NIM.

Konjunkturindikator sinkt zum vierten Mal in Folge

Vor allem die deutlich gesunkenen Einkommenserwartungen für die nächsten zwölf Monate, aber auch eine leicht rückläufige Anschaffungsneigung führen dazu, dass die zuletzt vorsichtige Erholung des Konsumklimas einbricht. Eine wieder steigende Sparneigung, die um 4,7 Punkte zulegt, verstärkt den negativen Trend.
„Die Verunsicherung der Konsumenten hat zuletzt offenbar wieder etwas zugenommen, wie die steigende Sparneigung belegt. Hinzu kommt ein weiterer Unsicherheitsfaktor: die Sorgen um den eigenen Arbeitsplatz in Deutschland werden größer. Gründe dafür sind sicherlich der aus der Industrie gemeldete Stellenabbau und die Verlagerung von Produktionen ins Ausland. Zudem ist die Zahl der Insolvenzen zuletzt gestiegen. Kurzum, das Konsumklima bleibt im Keller“, konkretisiert Bürkl.
Die Hoffnungen auf eine erste vorsichtige Erholung der Konjunktur haben sich im Laufe des Jahres nach und nach aufgelöst. Die Deutschen schätzen die allgemeine Wirtschaftslage in Deutschland in den kommenden zwölf Monaten weiterhin pessimistisch ein: Der Konjunkturindikator sinkt nach einem Minus von 3,8 Zählern auf 3,6 Punkte. Dies ist bereits der vierte Rückgang in Folge. Ein niedrigerer Wert für die Konjunkturaussichten wurde zuletzt im Februar 2024 mit minus 6,4 Punkten gemessen. So haben sowohl die Wirtschaftsexperten als auch die Bundesregierung die Wachstumsprognosen für dieses Jahr auf eine „rote Null“ nach unten revidiert. Und auch für das kommende Jahr sind die Vorhersagen mit 0,4 Prozent für das Bruttoinlandsprodukt verhalten.

Einkommenserwartungen rutschen ab

Im November lassen steigende Rezessionssorgen die Einkommenserwartungen der Verbraucher für das nächste Jahr einbrechen. Der Indikator verliert 17,2 Punkte und stürzt damit auf -3,5 Zähler. Ein schlechterer Wert wurde zuletzt vor 9 Monaten, im Februar 2024, mit -4,8 Punkten gemessen.
Nachdem die Wachstumsprognosen für dieses und das kommende Jahr zurückgenommen wurden und die Arbeitslosigkeit seit einiger Zeit wieder leicht ansteigt, sind die deutschen Verbraucher hinsichtlich der zu erwartenden Einkommenssituation wieder weniger optimistisch. Zumal aufgrund der für 2025 zu erwartenden tariflichen Erhöhung von etwa 2 Prozent wahrscheinlich auch die realen Einkommenszuwächse der Vergangenheit angehören.

Im Sog sinkender Einkommensaussichten muss auch die Anschaffungsneigung leichte Einbußen hinnehmen. Der Indikator verliert 1,3 Zähler und weist nun minus 6 Punkte auf. Gegenüber dem entsprechenden Zeitraum des Vorjahres beträgt das Plus zwar derzeit 9 Punkte. Allerdings liegt die Anschaffungsneigung damit unter dem Niveau zu Zeiten der beiden Lockdowns im Frühjahr 2020 und Anfang 2021. Das Niveau der Anschaffungsneigung ist somit weiter überaus niedrig.



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