GfK-Studie
24.01.2023, 12:27 Uhr
Konsumklima zieht an, Rezessionssorge schwindet
Die Verbraucherstimmung in Deutschland startet mit etwas mehr Optimismus in das Jahr 2023. Das meldet die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK, Nürnberg).
Sowohl die Konjunktur- als auch die Einkommenserwartung erholen sich weiter und legen spürbar zu. Die Anschaffungsneigung setzt ihr Auf und Ab der letzten Monate fort und verliert aktuell leicht. Dies sind die Ergebnisse der GfK-Konsumklimastudie für Januar 2023.
Damit verbessert sich das Konsumklima zum vierten Mal in Folge. Weniger stark steigende Preise für Energie – auch aufgrund kostendämpfender Maßnahmen der Bundesregierung – sind in erster Linie für den erfreulichen Start verantwortlich.
„Mit dem vierten Anstieg in Folge festigt sich der positive Trend des Konsumklimas. Auch wenn das Niveau noch sehr niedrig ist, hat der Pessimismus zuletzt doch nachgelassen“, erklärt Rolf Bürkl, GfK-Konsumexperte. „Sinkende Preise für Energie, wie Benzin und Heizöl, haben dafür gesorgt, dass die Konsumstimmung weniger trüb ist. Dennoch wird das Jahr 2023 für die Binnenkonjunktur schwierig bleiben. Der private Konsum wird in diesem Jahr keinen positiven Beitrag zur gesamtwirtschaftlichen Entwicklung leisten können. Darauf deutet auch das nach wie vor sehr niedrige Niveau des Indikators hin.“
Anschaffungsneigung bleibt im Keller
Die Anschaffungsneigung kann momentan nicht von der spürbaren Erholung der Einkommensstimmung profitieren. Nach wie vor ist die Verunsicherung angesichts der multiplen Krisen, wie Pandemie, Ukraine-Krieg und Inflation sehr ausgeprägt. Ein wesentlicher Teil dieser Verunsicherung stammt offenbar aus der Tatsache, dass viele Haushalte in den kommenden Monaten deutlich höhere Beträge für ihre Heizkostenabrechnung erwarten. Hierfür legen sie bereits jetzt Geld auf die Seite. Dies fehlt natürlich im Moment für andere Ausgaben, wie zum Beispiel Anschaffungen.
Konjunkturerwartung klettert wieder
Wie die Einkommenserwartung legen auch die Konjunkturaussichten der Verbraucher zu Jahresbeginn deutlich zu. Die Deutschen gewinnen offenbar zunehmend den Eindruck, dass die Rezession, in die die deutsche Wirtschaft nach Einschätzung vieler Experten in diesem Jahr rutschen soll, weniger scharf ausfallen wird, als noch vor einigen Wochen befürchtet, vielleicht sogar ganz vermieden werden kann.