Keine Einigung in Sicht
22.02.2024, 10:30 Uhr
HDE: Wachstums-Chancengesetz muss zügig kommen
Der Handelsverband Deutschland (HDE) fordert die schnellstmögliche Verabschiedung des Wachstums-Chancengesetzes. Dieses soll auch den Einzelhandel entlasten.
„Natürlich wäre eine große Steuerreform, wie die Union sie fordert, und die zu spürbar mehr Wettbewerbsfähigkeit aller deutschen Unternehmen führt, schön. Das erscheint aktuell in der verbleibenden Zeit vor den nächsten Bundestagswahlen nicht mehr realistisch. Deshalb sollte zumindest das bereits vorliegende Wachstumschancengesetz so schnell wie irgend möglich beschlossen werden. Die Unternehmen brauchen Entlastungen“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.
Maßnahmen wie die Investitionsprämie zur Förderung klimafreundlicher Investitionen, die – zumindest temporäre – Wiedereinführung der degressiven Abschreibung bei beweglichen Wirtschaftsgütern, die befristete Einführung einer degressiven Abschreibung für Wohngebäude und die Verbesserung der Verlustverrechnung seien für die Wirtschaft von großer Wichtigkeit.
Schwieriger Lage entgegenwirken
„Das Wachstumschancengesetz darf jetzt nicht aus politischer Kleinstaaterei heraus abgelehnt werden. Es geht hier um mehr als das übliche Nullsummenspiel zwischen Kommunen, Ländern und Bund. Große Teile der Wirtschaft und mit ihr der Einzelhandel befinden sich in einer schwierigen Lage. Hier gilt es mit dem Wachstumschancengesetz gegenzusteuern“, so Genth weiter. Wer zu lange warte, riskiere, dass die Steuereinnahmen auf allen Ebenen sinken, weil die Unternehmen entweder insolvent gehen oder zumindest mangels Umsätzen deutlich weniger Steuern bezahlen.
Als unverständlich sieht der HDE die von einigen Politikern hergestellte Verbindung zwischen der Zustimmung zum Wachstumschancengesetz und dem dauerhaften Erhalt der Subventionierung des Agrardiesels. Genth: „Sicher muss die Politik die vielerorts schwierige Lage der Landwirtschaft ernst nehmen und Problemlösungen angehen. Deshalb dürfen aber nicht dringend notwendige Maßnahmen zur Belebung der gesamten Wirtschaft von Subventionen die Landwirtschaft abhängig gemacht werden.“
Das sogenannte Wachstumschancengesetz ist ein geplantes Entlastungspaket für die schwächelnde Wirtschaft. In seiner ursprünglichen Form waren steuerliche Entlastungen für Firmen von sieben Milliarden Euro im Jahr vorgesehen. Nach Verhandlungen soll das Gesamtvolumen auf gut drei Milliarden Euro jährlich eingekürzt werden.