HDE-Standortmonitor 2024 18.09.2024, 09:27 Uhr

Innenstadtbesucher schätzen Klein- und Mittelstädte für kurze Einkaufswege

Der HDE-Standortmonitor 2024 zeigt, dass Klein- und Mittelstädte für kurze Einkaufswege und ihre Nähe zum Wohnort geschätzt werden. Diese Orte bieten weiterhin vielfältige Einkaufsmöglichkeiten und sind eine wichtige Stütze des deutschen Einzelhandels.
HDE-Standortmonitor 2024
(Quelle: Shutterstock / Annik Susemihl)

Der aktuelle HDE-Standortmonitor 2024, basierend auf einer Befragung von 1.200 Innenstadtbesuchern, verdeutlicht die zentrale Rolle von Klein- und Mittelstädten im deutschen Einzelhandel. Rund 38 Prozent aller Haushalte leben in Kleinstädten, die etwa 40 Prozent der Einzelhandelsausgaben ausmachen. Für die meisten Menschen in diesen Städten spielt die Nähe zum Wohnort eine entscheidende Rolle. So nutzen 70 Prozent der Befragten in Klein- und Mittelstädten ihren Wohnort auch als Einkaufsort. Nur knapp ein Drittel pendelt zum Einkaufen in die nächstgelegene Stadt, was sich auch mit dem Einkaufsverhalten der Großstadtbewohner deckt. Das zeigt, entgegen einigen Prognosen, dass Klein- und Mittelstädte nach wie vor ein diversifiziertes Angebot für die ansässige Bevölkerung bieten.

„Beim Einkaufen setzen die Menschen auf kurze Wege. Mit ihrer Nähe zum Wohnort können die Einkaufsangebote in Klein- und Mittelstädten punkten“, so HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth.

Klein- und Mittelstädte

In die Innenstädte von Kleinstädten zieht es 60 Prozent der Befragten wegen kurzer Wege, während fast die Hälfte die angenehme und entspannte Atmosphäre dort schätzt (49 Prozent) oder auch die Übersichtlichkeit positiv hervorhebt (46 Prozent). Die Innenstädte von Mittelstädten punkten ebenfalls mit kurzen Wegen, die für 54 Prozent der Befragten ausschlaggebend für den Besuch sind. Das vielfältige Angebot an Geschäften zieht 45 Prozent der Befragten an, doch auch Übersichtlichkeit (44 Prozent) und Atmosphäre (42 Prozent) überzeugen in Mittelstädten.
Aufgesucht werden Geschäfte in Klein- und Mittelstädten insbesondere, um Versorgungseinkäufe zu tätigen. Die Innenstadt von Kleinstädten besuchen demnach fast zwei Drittel der Befragten für den Versorgungseinkauf, während die Hälfte dort anlässlich saisonaler Ereignisse einkauft und 41 Prozent Ersatzeinkäufe für alte, defekte Gebrauchsgüter vornehmen. In Mittelstädten ist die Innenstadt für 55 Prozent der Befragten der Ort für Versorgungseinkäufe und für etwas mehr als die Hälfte der Ort für saisonbedingte Einkäufe (52 Prozent). Sowohl Klein- als auch Mittelstädte werden von über einem Drittel der Befragten für einen Einkaufsbummel besucht, locken die Menschen also auch ohne gezielte Einkaufspläne.
„Die gute Versorgung mit Gebrauchsgütern, die schnelle Erreichbarkeit des Stadtzentrums und attraktive Einkaufsangebote machen Klein- und Mittelstädte zu besonders lebenswerten Orten“, so Genth weiter. Angesichts des strukturellen Umbruchs in vielen Innenstädten und der wachsenden Zahl von Leerständen gelte es jetzt aber vonseiten der Politik, die Rahmenbedingungen zu schaffen, um attraktive Stadtzentren zu erhalten. Insbesondere bei Sicherheit und Sauberkeit, der Erreichbarkeit durch alle Verkehrsmittel sowie bei Klimaschutzmaßnahmen gebe es viel zu tun.


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