Angst im Einzelhandel 21.11.2023, 09:31 Uhr

Ifo Institut: Anteil der existenzbedrohten Unternehmen gestiegen

Der Anteil der Unternehmen, die sich in ihrer Existenz bedroht sehen, steigt. Stark betroffen ist der Einzelhandel. Das geht aus einer Umfrage des Ifo Instituts hervor.
Symbolbild für Insolvenzgefahr
(Quelle: Shutterstock / Thodonal88)
Gegenwärtig befürchten 6,8 Prozent der deutschen Unternehmen die Insolvenz. In der vorherigen Erhebung des Ifo Instituts im Januar 2023 waren es 4,8 Prozent. „Die wirtschaftliche Schwächephase schlägt sich auch in steigenden Unternehmensinsolvenzen nieder“, sagt Klaus Wohlrabe, Leiter der Ifo-Umfragen. „Eine größere Welle zeichnet sich aber derzeit nicht ab.“
Im Bauhauptgewerbe stieg der Anteil von 5,1 auf 8,9 Prozent. Das ist der höchste Wert für den Bau, seit die Frage im Juni 2020 das erste Mal gestellt wurde. „Der Wohnungsbau steckt in einer tiefen Krise. Das bringt manches Bauunternehmen in Schwierigkeiten“, sagt Wohlrabe.

Einzelhandel stark betroffen

Insbesondere Unternehmen aus dem Transport- und Logistikwesen (14 Prozent), den Personalagenturen (13,9 Prozent) und der energie-intensiven Chemischen Industrie (12,5 Prozent) berichten von wirtschaftlichen Sorgen. Der Einzelhandel ist weiterhin stark betroffen. Hier sehen sich 10,3 Prozent der Unternehmen in ihrer wirtschaftlichen Existenz bedroht (Januar: 8,3 Prozent). „Viele Einzelhändler spüren nach wie vor die Kaufzurückhaltung der Verbraucher“, so Wohlrabe.
Einen Nachfrage- oder Auftragsmangel gaben 35 Prozent der gefährdeten Unternehmen als Grund für eine Existenzbedrohung an. Ein wirtschaftlich schwieriges Umfeld nannten 27 Prozent, die Inflation 24 Prozent und das derzeitige politische Handeln 14 Prozent als Grund.


Das könnte Sie auch interessieren