Neues EU-Gesetz ab 2023
04.10.2022, 11:03 Uhr
So hilft der Nachhaltigkeitsbericht der Fahrradbranche
Ab 2023 müssen Unternehmen aus EU-Mitgliedsstaaten ihre Nachhaltigkeitsmaßnahmen offenlegen. Die Pflicht zur Veröffentlichung von Emissionen durch den Fuhrpark hilft indirekt der Fahrradbranche.
Der Fahrradhandel kann von den Veröffentlichungspflichten zu Emissionen von Fuhrparks profitieren.
(Quelle: Shutterstock / Vitalii Vodolazskyi)
Die auf EU-Ebene entstehende sogenannte Corporate Sustainability Reporting Directive (CSRD) wird in der Fahrradbranche zunächst eher wenige Unternehmen direkt betreffen. Erfasst werden große Unternehmen, auf die zwei dieser drei Merkmale zutreffen:
- Nettoumsatz über 40 Millionen Euro,
- Bilanzsumme über 20 Millionen Euro
- mehr als 250 Angestellte
Der Dienstleister Movelo, ein Flottenanbieter des Pon-Konzerns, macht allerdings darauf aufmerksam, dass die von der CSRD erfassten Unternehmen unter anderem zur Angabe der Schadstoff-Emissionen durch firmeneigene Fuhrparks verpflichtet sind.
Bekanntengabe der Emissionen wird Pflicht
Die Richtlinie verpflichtet unter anderem zur Bekanntgabe der CO2-Emissionen durch Firmenflotten. Der Schadstoff-Ausstoß von Pkws und Leichtlastern in deutschen Fuhrparks ist beachtlich, rechnet Movelo vor: Im Jahr 2021 bewältigten 23 Prozent dieser Fahrzeuge Strecken von 10.000 bis 20.000 Kilometern, je 22 Prozent fuhren 21.000 bis 30.000 bzw. 31.000 bis 40.000 Kilometer; im Schnitt sind es etwa 25.000 jährlich. Bei einem durchschnittlichen Verbrauch von 7,7 Litern Benzin auf 100 Kilometer für ein Verbrennungsfahrzeug ergäbe das knapp 4,5 Tonnen Kohlenstoffdioxid pro Fahrzeug und Jahr.
Movelos Vertriebsleiter Herbert Ottenschläger ist überzeugt: Davon wird die Fahrradbranche profitieren. „Reputation im Sinne eines ökologischen Gewissens gewinnt zunehmend an Bedeutung. Unserer Erfahrung nach greifen Privat- als auch Businesskunden immer häufiger auf Unternehmen zurück, die klimaschonend agieren. Die CO2-Emissionen durch den Fuhrpark spielen hier eine große Rolle. Traditionelle, mit fossilen Brennstoffen betriebene Flotten werden für Unternehmen künftig noch teurer. Einerseits durch die CO2-Steuer, die Jahr für Jahr angehoben wird. Andererseits durch die konstant steigenden Anschaffungs- und Wartungskosten, sowie die Benzinpreise für Pkw. Vor allem für Betriebe, deren Mitarbeiter vorwiegend kurze Dienstwege, beispielsweise innerhalb einer Stadt, bestreiten, bieten sich auch aus diesem Grund andere Mobilitätslösungen an.“
Für die Fahrradbranche bedeutet dies neue Kundschaft im gewerblichen Bereich, nicht nur für Flottenanbieter wie Movelo, sondern auch für den Fachhandel. So werden Wartung und Reparatur der Fahrradfuhrparks bei Movelo auch durch externe Partner übernommen.