Repräsentative Befragung 24.02.2022, 14:41 Uhr

Schweizer Fahrradexperten erwarten weiterhin hohe Nachfrage

Beinahe jeder fünfte Schweizer, der oder die bereits ein Fahrrad besitzt, will sich in den kommenden Monaten ein neues Fahrrad oder E-Bike kaufen. Die Nachfrage bleibt also weiterhin hoch. 
Urs Rosenbaum stellt das „Kundenmonitoring Velomarkt Schweiz“ vor.
(Quelle: Dynamot)
Das ist ein zentrales Ergebnis des ersten „Kundenmonitorings Velomarkt Schweiz“ der Schweizer Fahrradagentur Dynamot von Urs Rosenbaum zusammen mit dem Marktforschungsinstitut Fuhrer & Hotz. Demnach wollen sich rund 600.000 Schweizerinnen und Schweizer im Laufe der nächsten Monate ein neues Fahrrad ohne Motor, ein Pedelec oder ein S-Pedelec leisten. Dieser Wert liegt etwas unter dem Nachfragerekord aus dem Spitzenjahr 2020, aber deutlich über den Erfolgszahlen der Velobranche aus der Zeit vor der Pandemie.

Das E-Bike ist weiter im Aufwind

Das Elektrorad gewinnt dabei weiter an Gewicht: Gemäß der gemeinsam von Dynamot und Fuhrer & Hotz durchgeführten repräsentativen Befragung will sich mehr als jeder Zweite als nächstes ein E-Bike leisten. Zuletzt betrug der Marktanteil von Elektroräder in der Schweiz rund ein Drittel der Neuverkäufe. Für die nochmals höhere Nachfrage sind vor allem Bevölkerungsgruppen verantwortlich, die bisher noch nicht sehr stark auf das E-Bike angesprochen hatten. 
Ein deutlich höheres Interesse zeigt sich vor allem bei Gelegenheitsfahrern, die das Fahrrad eher unregelmäßig für gemütliche Ausfahrten in der Freizeit nutzen. Und bei der französischsprachigen Bevölkerung der Schweiz scheint ein gewisser Nachholbedarf zu bestehen: In der Romandie war das Elektrorad bisher deutlich weniger beliebt als in der Deutschschweiz. Gemäß dem Kundenmonitoring Velomarkt Schweiz gleicht sich die Nachfrage in den beiden Landesteilen nun an.

Online informieren, offline kaufen

Die Umfrage ergab auch, dass sich bereits sehr viele künftige Kunden und Kundinnen für einen bestimmten Verkäufer entschieden haben. Nur etwa ein Viertel von ihnen hat sich noch nicht für einen Anbieter entschieden. Der traditionelle Fachhandel bleibt dabei mit großem Abstand die beliebteste Bezugsquelle. Der Online-Kauf bleibt die Ausnahme. Nur etwa fünf Prozent haben sich bereits für den Kauf seines nächsten Zweirads im Internet entschieden. Damit liegt der Onlinehandel in der Kundengunst weiterhin deutlich hinter Fachmärkten mit stationärem Filialnetz. Dennoch informieren sich beinahe drei Viertel der Kundschaft vor dem Kauf online.

Handel ist wichtiger als Marken

Die Marke spielt eine eher untergeordnete Rolle. 40 Prozent gaben an, dass sie sich noch nicht für eine bestimmte Marke entschieden haben. „Diese Erkenntnis passt ins Bild, dass Velofahrende eine engere Beziehung zum Veloverkäufer pflegen als zu einer bestimmten Marke“, sagt Rosenbaum. „Wo das Velo gekauft wird, ist dem Velofahrenden wichtiger als von welchem Hersteller es stammt.“

Die Studie

Für das Kundenmonitoring Velomarkt Schweiz wurden 2.000 Personen aus der deutschen und der französischen Schweiz befragt. Themen waren Nutzung und Besitz von Fahrrädern, Kaufabsichten und Beziehungen zu Handel und Herstellern sowie zu Pflege und After Sales Service nach dem Kauf. Die Ergebnisse können ab sofort bei den Autoren hier bezogen werden.


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