Laut Ifo-Umfrage
13.03.2025, 08:34 Uhr
Strukturreformen wichtiger als neue Schulden für Infrastruktur
Eine Umfrage des Ifo Instituts zeigt, dass Schulden für Infrastrukturinvestitionen nicht als vorrangige Maßnahme angesehen werden. Stattdessen stehen Strukturreformen in den Bereichen Bürokratieabbau, Renten-, Energie- und Klimapolitik im Fokus.
Laut Ifo-Umfrage sollte Bürokratieabbau oberstes Reformziel der neuen Bundesregierung sein.
(Quelle: Shutterstock / David Gyung)
Während neue Schulden für Infrastruktur mehrheitlich skeptisch gesehen werden, unterstützen die befragten Ökonomen eine Schuldenaufnahme für Sicherheits- und Verteidigungsausgaben. 71 Prozent befürworten eine Finanzierung über ein neues Sondervermögen. 68 Prozent plädieren für eine Ausnahme von Verteidigungsausgaben bei der Schuldenbremse. „Die Sicherheitslage ist gegenwärtig so labil, dass es bemerkenswert großen Zuspruch für Schulden zur Finanzierung der neuen Sicherheitsanforderungen gibt“, erläutert Ifo-Experte Niklas Potrafke.
Das mit Abstand wichtigste Reformthema für die neue Bundesregierung ist laut Umfrage der Bürokratieabbau. Weitere wichtige Reformbereiche sind nach Ansicht der Befragten die Rentenpolitik und die Energie- und Klimapolitik. Besonders der Anstieg des Renteneintrittsalters und die Begrenzung des Bundeszuschusses zur Rentenversicherung wurden als vordringliche Aufgaben genannt. Im Bereich der Energiepolitik fordern die Expertinnen und Experten eine konsequentere Ausrichtung am CO2-Preis und den Abbau ineffizienter Subventionen.
Trotz inhaltlicher Kritik an den geplanten Investitionen bewerten die Ökonominnen und Ökonomen die mögliche CDU-SPD-Koalition mehrheitlich positiv. 63 Prozent erwarten höheres Wirtschaftswachstum und 77 Prozent sehen eine stärkere Rolle Europas in internationalen Beziehungen.
Am 50. Ökonomenpanel von Ifo Institut und „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“ beteiligten sich 205 VWL-Professorinnen und -Professoren an der Umfrage.