EU-Fahrradfirmen beschuldigen China des Preisdumpings

Moreno Fioravanti, Generalsekretär der European Bicycle Manufacturers Association (EBMA) erklärte dazu: „Die Chinesen haben Schlüsselindustrien identifiziert, die sie beherrschen wollen. Darum subventioniert die Regierung Unternehmen in diesen Industrien etwa mit Immobilien, Fabriken oder Maschinen. Auch die Elektroradindustrie gehört dazu. Sie überflutet den EU-Markt mit Pedelecs zu Dumpingpreisen. Dies ist eine Bedrohung für unsere eigenen Elektroräder, ihre Hersteller und deren Arbeitsplätze. In den ersten sieben Monaten des Jahres 2017 haben die Chinesen bereits mehr E-Bikes in die EU exportiert als im ganzen Jahr 2016.“

Fioravanti erklärt weiter, die Importe aus China seien von nahezu Null im Jahr 2010 auf über 800.000 Einheiten gestiegen. Darum habe man eine Beschwerde bei der Europäischen Kommission eingereicht. „Wir verlangen eilige Maßnahmen gegen die Dumpingpreise von Elektrorädern aus China. Wir bitten die Europäische Kommission, dringend, die unfairen Handelspraktiken chinesischer E-Bike-Exporteure so schnell wie möglich zu untersuchen“, so der Italiener. 

In der EU arbeiten 90.000 qualifizierte Beschäftigte direkt oder indirekt in der Elektroradbranche. Die europäische Industrie hat allein 2016 über eine Milliarde Euro in die Entwicklung dieser Produkte investiert. All dies steht nach Angaben der EBMA auf dem Spiel. Weiterhin sollen in China massive Überkapazitäten bestehen und die Regierung planen, den Export von E-Bikes dramatisch zu erhöhen.