Protest gegen die aktuelle Verkehrspolitik
21.04.2021, 13:45 Uhr
Aktivisten planen Gegenkongress zur IAA in München
Bei dem unteren anderem vom globalisierungskritischen Netzwerk Attac Deutschland und der Initiative Changing Cities organisierten Gegenkongress steht die Mobilitätswende zwei Tage lang im Fokus.
100 Prozent konzernfrei: Unter diesem Motto planen Aktivisten der Mobilitätswendebewegung den „Kongress für transformative Mobilität – KonTra IAA“ in München. Das zweitägige Treffen am 9. und 10. September versteht sich als Gegenveranstaltung zur Internationalen Automobilausstellung (IAA), die zur selben Zeit in München abgehalten werden soll. „KonTra IAA“ grenzt sich auch bewusst von dem geplanten Mobilitätskongress der Stadt München ab, der laut Konzept „eng verzahnt mit der IAA sowie dem Verband der deutschen Automobilwirtschaft“ stattfinden soll.
Der Kongress fußt auf drei Säulen: Mobilitätskonzepte unter stärkerer Berücksichtigung sozialer Aspekte und Umwelt, sowie Stadt- und Verkehrsplanung und Konversion der Autoindustrie aus nationaler und internationaler Perspektive wie auch Stand und Perspektive der Bewegung für eine Mobilitätswende von unten.
„Die aktuelle Verkehrspolitik ist autozentriert, klimaschädlich und sozial ungerecht. Für eine echte klimagerechte Mobilitätswende muss der Autoverkehr drastisch reduziert und öffentlicher Verkehr schnell und konsequent ausgebaut werden. Das geht nur gegen die Macht der Autoindustrie. Darum ist unser Mobilitätskongress 100 Prozent konzernfrei“, sagt Yvonne Hagenbach vom Trägerkreis des Kongresses.
Achim Heier, ebenfalls im Trägerkreis aktiv, ergänzt: „Mit dem ‚KonTra IAA‘ wollen wir die inhaltliche Debatte über Ziele, Inhalte und Durchsetzungsmöglichkeiten der notwendigen Mobilitätswende voranbringen. Wir werden eine breite Palette von Veranstaltungen aus der kritischen Zivilgesellschaft anbieten, sei es von Umweltverbänden, Gewerkschaften, Wissenschaftler*innen oder Initiativen aus der Mobilitätswende- und Klimagerechtigkeitsbewegung.“
Über einen geeigneten Veranstaltungsort in München wird noch verhandelt. Der „KonTra IAA“ ist als Präsenzveranstaltung geplant, kann je nach Entwicklung der Corona-Pandemie aber ganz oder teilweise online abgehalten werden.
Zum Trägerkreis des „KonTra IAA“ gehören das globalisierungskritische Netzwerk Attac Deutschland, Attac München und Attac Rosenheim, die Initiative „autofrei leben!“, der Bund Naturschutz in Bayern, Changing Cities, das Institut für sozial-ökologische Wirtschaftsforschung (ISW), der Kurt-Eisner-Verein für politische Bildung in Bayern, die Naturfreunde Deutschlands sowie die Rosa-Luxemburg-Stiftung.