Changing Cities
26.03.2025, 09:15 Uhr
Schulstraßenkarte zeigt Erfolge
Dreieinhalb Jahre nach dem Start der Schulstraßenkampagne gibt es nun die erste Schulstraßenkarte Deutschlands. Für Changing Cities dokumentiert sie den wachsenden Erfolg, zeigt aber auch, dass Schulwegsicherheit oft nur ein Lippenbekenntnis bleibt.
Changing Cities kämpft darum, aus der Schulstraßenwelle eine dauerhafte Erfolgsgeschichte zu machen.
(Quelle: Changing Cities)
Dank des Kidical-Mass-Bündnisses haben Verwaltungen in sechs Bundesländern auf den öffentlichen Druck reagiert, in drei weiteren laufen Planungen. Erste politische Erfolge sind sichtbar:
- NRW: Ein Erlass im Januar 2024 führte allein in einem Jahr zu 24 neuen Schulstraßen – und wöchentlich kommen neue hinzu.
- Hamburg: Die Bürgerschaft beschloss 2024, an allen Schulen Schulstraßen zu testen. In Altona wurde die erste bereits eingerichtet.
- Schwerin: Im Herbst 2024 folgte die Stadt dem Hamburger Beispiel.
- Baden-Württemberg: Ein Erlass zu Schulstraßen soll 2025 veröffentlicht werden.
- Berlin: Trotz fehlender Unterstützung des Senats entstehen in mutigen Bezirken permanente Schulstraßen – inklusive Begrünung und Klimaanpassungen.
Die Schulstraßenkarte ist mehr als eine schöne Grafik – sie hilft dabei, Erfahrungen auszutauschen. Dass in nur vier Jahren 66 Schulstraßen entstanden sind, ist für ein Land wie Deutschland beachtlich. Die Erfahrungen sind durchweg positiv: Verwaltung, Schulen und Polizei bestätigen eine deutliche Verbesserung der Sicherheit und Mobilität von Kindern.
Doch es gibt auch Rückschläge: Der Bundesrat hat kürzlich eine Regelverschlechterung beschlossen. Statt eines generellen Anspruchs auf Tempo 30 vor Schulen wurde eine Einschränkung auf Unterrichtszeiten eingeführt. Aus Sicht von Changing Cities ein fatales Signal für die Sicherheit von Kindern nach Schulschluss.