Digitale Kommunikation 03.11.2020, 12:15 Uhr

Acht Social-Media-Tipps für die zweite Corona-Welle

Die Erfahrungen und Learnings aus der ersten Corona-Welle können Unternehmen jetzt – während der zweiten Welle – gut einsetzen. Was man in der Social-Media-Kommunikation beachten muss, erklärt Markus Nutz, Geschäftsführer der Digital- und Social Media-Agentur Spinnwerk.
(Quelle: shutterstock.com/miss-ty)
Während des ersten Lockdowns im Frühjahr 2020 haben Konsumenten stark auf Online und Social Media gesetzt, jedoch wurden auf der anderen Seite die Werbemaßnahmen der Unternehmen reduziert. Ein Paradoxon, denn es war und ist genau die richtige Zeit, um zu investieren und nicht zu reduzieren, wie Markus Nutz, Geschäftsführer der Digital- und Social-Media-Agentur Spinnwerk, findet
Grund dafür ist, dass man seine potenziellen Kunden online immer noch besonders gut erreichen kann, was durch die deutlich verstärkte Verweildauer auf Social-Media-Plattformen bestätigt wird.
Aber wie sollen Unternehmen nun kommunizieren? Spinnwerk hat Online- und Social-Media-Beispiele aus der Praxis von unterschiedlichsten Unternehmen während des Corona-Lockdowns – sowie die eigene Erfahrung direkt an der Front – analysiert, zusammengefasst und daraus acht Tipps für die zweite Welle erarbeitet
„Wenn Sie keinen Social-Media-Auftritt haben, ist jetzt höchste Zeit für einen Plan B für Ihre Social-Media-Kommunikation“, sagt Nutz. „Wichtig ist, dass Sie auch in dieser Krise ruhig und offen weiterkommunizieren.“

Acht Tipps für den Social-Media-Auftritt in Corona-Zeiten

1. Erstellen Sie einen Krisenplan und sichern Sie die Abläufe und Zuständigkeiten 
Passen Sie Ihre Online- und Social-Media-Strategie an, seien Sie dabei flexibel. Was vor Corona geklappt hat, funktioniert jetzt vielleicht nicht mehr. Stellen Sie die Kommunikation zur Agentur sicher, denn in Zeiten der Kurzarbeit fehlen in Unternehmen oft Ansprechpartner für Freigaben. Direkt und ohne endlose Freigabeschleifen zu agieren, ist hier von hoher Bedeutung. Auch die eigene Organisation der Mitarbeiter sollte hinsichtlich ihrer Zuständigkeiten und Bereitschaft noch einmal abgesprochen werden. Aufgrund der Kurzarbeit und eingeschränkter Verfügbarkeit kann es hierbei leicht zu Missverständnissen führen, welcher Mitarbeiter wofür zuständig ist.
2. Arbeiten Sie FAQs aus – jetzt! 
Bieten Sie Ihren Kunden rasch Antworten auf die Fragen, die sich aufgrund neuer Abläufe ergeben. Wenn Sie (noch) nicht alle Antworten haben, ist das auch okay. Alles ist besser, als nichts zu machen und gar nichts zu kommunizieren. Warten Sie nicht unnötig, sondern halten Sie den Dialog mit Kunden aufrecht und informieren sie diese über mögliche Wartezeiten oder kommende Umstellungen.
3. Kommunizieren Sie offen und ehrlich 
Nur weil ein Geschäft vielleicht vorübergehend geschlossen ist, muss man nicht gleich die Social-Media-Kanäle oder die Website abschalten – ganz im Gegenteil. Kommunizieren Sie offen und ehrlich, wenn es um Kurzarbeit oder Entlassungen geht. Loben Sie Ihre Mitarbeiter öffentlich.
4. Entwickeln Sie Online-Zusatzangebote 
Präsenz zeigen und durch neue Ideen auffallen ist die Devise. Bieten Sie „Online-only“-Angebote, etwa Kurse oder Schulungen, oder „Behind the Scenes“-Infos. Verkaufen muss dabei nicht immer im Vordergrund stehen, sorgen Sie im Alltag Ihrer Kunden für Abwechslung.
5. Differenzierte Kundenansprache 
Unterschiedliche Nutzer haben unterschiedliche Bedürfnisse. Diese gilt es zu erkennen und dementsprechend differenziert anzusprechen. Die gestresste Mama im Home-Office, die nebenbei Home-Schooling unter einen Hut bringen muss, hat andere Bedürfnisse als ein Single, dem daheim vielleicht vor Langeweile die Decke auf den Kopf fällt.
6. Hegen und pflegen Sie Ihre Community
Auch für die Kunden ist es eine ungewohnte Situation. Trotz vorgefertigter FAQs werden sich für die Verbraucher mehr Fragen als gewohnt ergeben. Daher ist das richtige Community-Management ausschlaggebend. Bei der Betreuung der eigenen Kunden muss man für die Community umso stärker als Ansprechpartner da sein.
7. Regionalität ist sexy und darf kommuniziert werden 
Regionalität ist und bleibt ein beliebtes Verkaufsargument bei Unternehmen und Kunden und soll unbedingt kommuniziert werden. Der erste Lockdown hat einmal mehr aufgezeigt, dass die Unternehmen, die wirklich auf Regionalität in der Produktion setzen, zusätzlich einen Vorteil haben, was Lieferketten, Versandwege und Lagerstände betrifft.
8. Weniger ist mehr 
Riskieren Sie keinen Information-Overload bei Ihren Kunden. Auch in so einer Situation müssen Sie nicht mehr posten als gewohnt. Lustiger Content ist schön und gut, aber es sollte dennoch immer in Verbindung zum eigenen Unternehmen stehen und nicht blind jedem Trend gefolgt werden. Finden Sie dabei unbedingt einen eigenen Weg der Interpretation, der für Ihre Marke passt und Ihre Zukunftsstrategie unterstützt. Denn: Jede Krise ist immer auch eine Chance, nutzen Sie diese und schauen Sie über den Online-Tellerrand hinaus.

Christina Ebner
Autor(in) Christina Ebner



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