VDZ-Bericht 13.07.2022, 15:00 Uhr

Fahrradhandel steigert Umsatz im ersten Halbjahr 2022 zweistellig

Laut dem Verband des Deutschen Zweiradhandels (VDZ) konnte der Fahrradhandel trotz wirtschaftlicher und politischer Herausforderungen ein gutes erstes Halbjahr verzeichnen.
Der Fahrradfachhandel konnte seinen Umsatz gegenüber 2021 steigern.
(Quelle: Shutterstock / MedRocky)
Zum Auftakt der Eurobike liefert der VDZ einen Überblick über die aktuelle Situation im Fahrradfachhandel. Demnach konnten im Fahrradfachhandel nach ersten vorliegenden Brancheninformationen im ersten Halbjahr 2022 Umsatzsteigerungen im zweistelligen Bereich gegenüber dem Vorjahreszeitraum erreicht werden. Eine genaue Zahl nennt der Verband nicht. Hierbei müssten jedoch Einschränkungen durch die Corona-Pandemie im Vorjahr berücksichtigt werden. 
Trotz der guten Zahlen vermeldet der Fahrradfachhandel aktuell eine deutlich abnehmende Kundenfrequenz. Als mögliche Gründe hierfür nennt der VDZ den hohen Nachholbedarf an Urlaubsreisen, Berichterstattung über fehlende Warenversorgung sowie die Nachrichtenlage des Kriegskonfliktes in der Ukraine und die Inflation. Darüber hinaus stellen knappe Warenversorgung und Lieferfähigkeit den Fachhandel weiter vor Herausforderungen.

Investoren steigen ein

Weiterhin wird laut VDZ ein starkes Interesse am Fahrradhandel von branchenfremden Investoren beobachtet. Insbesondere seien hierbei Autohäuser und Motorradhändler anzuführen. Eine weitere Beobachtung des VDZ ist das Wachstum der Filiallisten mit Neueröffnungen und Übernahmen bestehender Fachgeschäfte. Für alle Beteiligten in der Branche sei der Mitarbeitermangel eine sehr große Herausforderung. Es sei in der Folge mit steigenden Personalkosten zu rechnen.  

Service und Leasing

Einen Stabilitätsfaktor mit zunehmender Bedeutung stellt nach Bewertung des VDZ der Servicebereich dar. Insbesondere sei hier die Werkstatt zu benennen, denn längere und schnellere Fahrten führen zu einem höheren Verschleiß von Bremsen und Antrieb und demzufolge zu regelmäßigen und häufigeren Wartungen. Hinzu kommen die unter anderem in Leasingverträgen und Fahrradversicherungen verankerten Verpflichtungen zu regelmäßigen Inspektionen. 
Ebenfalls umsatzstabilisierend wirke nach wie vor die steuerliche Förderung von „Diensträdern“ in Verbindung mit Fahrradleasing oder Finanzierung durch den Arbeitgeber. Nach Ablauf der dreijährigen Leasingverträge komme es in der überwiegenden Zahl der Fälle zu Nachkäufen oder zu neuen Leasingverträgen. Die Leasingrückläufer werden demnach meist nicht zurückgegeben, sondern familiär weitergenutzt bzw. über Internetplattformen verkauft. Nur selten würden diese Räder wieder zurück in den Handel gelangen. Auch der VDZ sieht das E-Bike gegenüber dem Fahrrad ohne Motor auf der Überholspur.


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